Die Zukunft meines Blogs

HAhoZf3.pngJa, ich lebe noch, auch wenn ich mein Anime- und Manga-Hobby stark vernachlässigt habe, ebenso, wie diesen Blog. Die Gründe hierfür waren meine stressige Zeit, die Tatsache, dass ich mehr Lust auf andere Hobbys hatte und meine generell sehr geringe Motivation bezüglich Anime und Manga. Da sich einiges bei mir getan hat und ich teilweise gar keinen Bock mehr auf Serien hatte, wollte ich mich vorerst zurückziehen und mich mit anderen Dingen beschäftigen. Und wenn ich mir die Überbleibsel der Anime-Comunity so anschaue, bekomme ich ohnehin das Kotzen.

Allerdings zogen an mir gelegentlich die Gedanken vorbei, irgendwelche Artikel zu schreiben, denn, um ehrlich zu sein, wollte ich ursprünglich noch etwas über Hajime No Ippo (erste Staffel) und Eikoku Koi Monogatari Emma schreiben, was sich allerdings schnell in Luft auflöste, denn für Emma würde mir die zweite Staffel fehlen und bei Ippo ist so viel Zeit vergangen, dass ich Angst habe, ich könnte etwas dadurch vergessen haben. Dann habe ich wieder Lust auf Animes und Mangas bekommen und mit Tesagure und dem siebten Part von JoJo weitergemacht, über die ich sogar gerne etwas schreiben würde, da vor allem Tesagure so gut wie gar keine Aufmerksamkeit bekommt und nur gemieden wird.

Was mich dann doch zum Nachdenken anregt, ist die sterbende Blog-Community, denn so ein Artikel kann ganz schön viel Zeit in Anspruch nehmen und wenn man sich so anschaut, wie viele Leute aufgehört haben oder dabei sind, aufzuhören, beginnt man langsam, aber sicher, an seinem eigenen Blog zu zweifeln. Ich würde gerne meine Gedanken über gewisse Animes loswerden, aber ich habe keine Alternative für WordPress. YouTube ist mir viel zu unreif, MAL und andere Anime-Seiten sind reine Circlejerks und Twitter hat seine lästige Zeichendichte. Deswegen bleibt mir nur WordPress übrig.

Das führt uns zum Grund meines schnell dahingeklatschten Artikels: Lohnt sich ein Blog eigentlich noch? Mit einer immer kleiner werdenden Community und einem meist unbelohntem Aufwand verliert man einerseits die Motivation hierfür. Bedenkt man allerdings, dass man keine vernünftige Alternative hat und einem die Analysen und die Umsetzungen der ganzen Gedanken doch Spaß machen, möchte man am liebsten gleich 50 Artikel spammen. Aus diesem Grund würde ich doch gerne einmal die Meinungen meiner Leser lesen.

Kann eine schlechte Community den Spaß am Hobby nehmen?

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Dieses Mal rege ich mich nicht speziell über meine geliebten Animefans oder irgendwelche Fanbases auf. Viel eher hat mich eine Diskussion mit Gamern dazu veranlasst, etwas darüber zu schreiben. Mir braucht auch keiner mit “Aber du bist selber ein Animefan/Gamer” zu kommen, denn erstens bin ich mir darüber im Klaren und zweitens beziehen sich meine Aussagen lediglich auf den Großteil von dem, was ich selbst erlebt habe und müssen nicht zwingend der Realität entsprechen. Vielleicht gibt es irgendwo unter der Erde oder auf dem Mond noch Kulturen, mit denen man sich niveauvoll unterhalten kann. Um die unlustigen Witze einmal zu lassen, ja, zwei, drei Mal wurde mir bei einer Meinungsverschiedenheit etwas Konstruktives geliefert und ich habe tatsächlich schon Diskussionen erlebt, bei denen ich die Meinung des Gegenüber zwar nicht wirklich teilte, sie aber nachvollziehen konnte und ich will keineswegs behaupten, dass ich permanent wie ein Anwalt argumentiere und immer nur die Wahrheit sage. Das Problem ist allerdings, dass der Gegenüber meistens nur irgendetwas Substanzloses daherredet, anfängt mich zu beleidigen und mir unterstellt, ich bin kurz davor auszurasten, nur weil meine Texte länger werden. Wie man sich das vorstellen soll?

Wir nehmen an, ich spiele ein Online-Rollenspiel. Dieses Rollenspiel hat verschiedene Charaktere, darunter sind manche stärker und manche schwächer. Logischerweise sind die Stärkeren viel beliebter und werden, besonders in wichtigen Spielen, viel häufiger benutzt als die Schwächeren. Ich habe Interesse an einem der stärkeren Charaktere, weil ich wissen will, wie man ihn richtig spielt und was ihn so gut macht oder weil seine Spielweise sehr gut zu mir passt und probiere ihn eine Weile aus. Und was bekommt man als Feedback, wenn einem etwas gefällt, das seinen Alternativen gegenüber im Vorteil ist? Richtig.

“Du magst es doch nur, weil es so stark ist!”
“Es braucht keinen Skill, ich würde damit auch immer gewinnen!”
“Es ist für Arme, die keinen Sinn für Kreativität haben!”

Lustigerweise spielen solche selbsternannten Picassos meistens irgendwelche generischen Charaktere, die gerade einmal eine Kampfklasse unter den stärksten Charakteren sind. Zudem ist mir nach einer fünfminütigen Selbstreflexion aufgefallen, dass ich ähnliche Aussagen zu meinen Zeiten als Noob in den jeweiligen Spielen getätigt habe. Hat man erstmal Erfahrung gesammelt und einen Intelligenzquotient, welcher auch nur leicht höher ist als die Zimmertemperatur, bemerkt man, dass Perfektion nicht existiert. Alles hat seine Schwächen und besonders in Online-Spielen, welche auch nur ansatzweise ausbalanciert sind, gibt es für jeden Charakter Taktiken, mit denen man ihn überlisten kann. Dass man mit stärkeren Charakteren wesentlich weniger denken muss und sich dementsprechend auch mehr Fehler erlauben kann, will ich nicht verneinen. Nur, wenn das Potenzial des stärkeren Charakters kaum genutzt wird und er auch sehr vorhersehbar gespielt wird, sollte jeder erfahrene Spieler, der weiß, wie er ausgekontert wird und die Mittel auch zur Verfügung hat, eine Chance haben.

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Zu diesem Beispiel ist mir eine vergleichbare Stelle aus Hunter x Hunter aufgefallen, welche sogar verdammt realistisch ist. Nehmen wir an, die Buchstaben und deren Balken stehen für die Charaktere. Dementsprechend wäre “D” der super tolle S-Rank Charakter, während “B” einer der schwächeren Charaktere ist. Wer “D” nimmt, hat zwar den Charakter mit dem größten Potenzial und definitiv die besten Siegeschancen. Nur, wenn jemand “B” gemeistert hat und sein Potenzial völlig ausnutzen kann, während der Spieler von “D”, welcher die besseren Grundvoraussetzungen hat, diese nicht umsetzen kann, wird er höchstwahrscheinlich verlieren.

Und jetzt denkt einmal logisch: Wenn es jede neue Saison andere Charaktere oder Handicaps gibt, dann ändert sich auch oft die Spielweise. Dazu kommt noch, dass maximal eine einzifferige Zahl an Spielern einen Charakter fast zu 100% beherrscht. Ergo, ein talentierter Spieler kann im Schnitt 70-80% des maximalen Potenzials eines Charakters benutzen, denn mir fällt während Analysen meiner Spiele immer wieder auf, wie ich trotz einseitigen Siegen so einiges an Fehlern mache, selbst mit Charakteren, mit denen ich gut umgehen kann. Und wie wir aus dem Diagramm herausschätzen können, sind 70% von “D” so weit unten, dass der Spieler von “D” bei einem guten Spiel, in dem er seine 70% nutzen kann, dennoch jederzeit von jemandem, der “A” benutzt und 90% oder mehr seines Potenzials nutzen kann, besiegt werden kann. Außerdem ist es bei den meisten Online-Spielen so, dass die Charaktere einer Klasse sich meistens um Haaresbreite über- bzw. unterlegen sind und die Differenz zwischen “A” und “D” in den meisten Fällen schon eine komplette Kampfklasse ist.

Was sagt uns das im Bezug zu meinem Beispiel?
Wenn jemand oft mit “D” spielt und ständig gewinnt, dann kann man folgendes sagen:
1. Der Spieler hat einen Vorteil gegenüber denen, die mit schwächeren Charakteren spielen.
2. Der Spieler kann seinen Vorteil “ständig” optimal ausnutzen und hat dementsprechend auch Talent.

Dazu kommt noch, dass wenn ich meiner Großmutter, welche das Spiel noch nie gespielt hätte und sich nur mit den Grundlagen auskennen würde, sodass sie gerade noch spielbereit wäre, einen Controller in die Hand drücken würde, sie höchstwahrscheinlich verlieren würde, selbst wenn sie mit “D” spielen würde. Würde der stärkste Charakter des Rollenspiels also keinen Skill brauchen, dann müsste jeglicher Spieler, welchen man auch nur ansatzweise als “spielbereit” einstufen kann, eine Siegeschance von 100% haben, selbst wenn er nicht einmal 1% von “D” nutzen könnte.

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Auf eine ähnliche, vereinfachte Weise kontere ich solche Aussagen dann auch meistens. Was die Kreativität betrifft, ich rege mich oft auf, dass viele Menschen nur meinungslose Mitläufer sind, besonders was die “Meinungen” im Internet betrifft. Dementsprechend heiße ich es auch nicht sonderlich gut, wenn jemand den Charakterbuild eines Champions 1:1 kopiert, ohne ihn dann auf seine Spielweise anzupassen oder zu verbessern. Bloß, besonders beste Charaktere haben einen gewissen Kern, um den man seinen Build aufbaut. Folglich wird es also immer eine gewisse Ähnlichkeit geben oder soll man soll man den besten Charakter absichtlich falsch aufbauen, damit man sagen kann “Ha! Ich bin so individuell! Mein Build ist etwas ganz besonderes!”? Das Echo auf meine Aussagen ist dann meistens ein “Halt’s Maul!” oder ein substanzloses “Na und? Charakter “D” ist trotzdem voll overpowered!”. Ich meine, wenn man so viel Wert darauf legt, mir die spielstarken Charaktere auszureden oder meint, ein Besserwisser zu sein, der das Spiel ja hundertmal besser und fairer machen kann, dann erwarte ich mehr als irgendwelche selbsternannten Experten, die sich eine fünfminütige Review zu einer neuen Mechanik angeschaut haben und dann überall mit “OMG! Das ist voll overpowered! Das braucht keinen Skill! Nur Noobs benutzen das!” herumspammen.

“Solche belanglose Aussagen sollten ja gar kein Problem sein, denn du hast sie ja widerlegt und nichts Konstruktives als Antwort bekommen. Oder?”

Eigentlich ja. Im Grunde stemple ich solche Menschen dann als “diskussionsunfähig” ab und vergesse sie dann. Bloß, und das bringt uns zurück zum eigentlichen Thema, wenn man nahezu nur von solchen Leuten umgeben ist? Gerade bei Online-Spielen gibt es sehr viel Kommunikation. Und besonders hierbei passiert es mir oft, dass der Gegner ragequited und mich vorher beleidigt, weil er zu blöd ist, die momentan beliebteste Spielweise auszukontern ich einen overpowereden Charakter benutze, der keinen Skill braucht. Es ist ja nicht so, dass ich den Charakter meistens so halb beherrsche und ich gegen Abusing oder Cheats in Online-Spielen bin (Ausnahme: Man ist zu faul, um sich ein Team zu züchten und cheated sich deswegen gute Pokemon, die aber legale Movesets und Statuswerte haben oder Dinge in diese Richtung.). Und wirklich überall finde ich extrem viele Leute, die mit so einer Einstellung an den Tag gehen. Seien es soziale Netzwerke, Freunde von Freunden oder die Spiele selbst. Manche Communitys sind da fast schon unerträglich und bashen einen gruppenweise, wenn man einen spielstarken Charakter verteidigt, nach dem Motto “Der Charakter ist voll overpowered und doof, weil overpowered und doof ist! Und jetzt halt’s Maul!”. Dann kann ich im Alleingang gegen eine Horde wütender Möchtegerns argumentieren, die sich auch noch gegenseitig loben, weil… ähm… ja, wofür loben die sich eigentlich? Ich nehme an, die leben in der Illusion, die Diskussion gewonnen zu haben, weil ich keinen Sinn mehr darin sehe.

Und das sind keine Einzelfälle, besonders im Anime- und Mangabereich passiert es mir ständig, dass ich jedes Mal in dieselben Diskussionen mit denselben unbelegten Aussagen hineingerate. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft Texhnolyze als “mittelmäßig” abgestempelt wurde, weil “Schlechte Charaktere”, “Langsames Pacing” oder “Zu düster”. Ich meine, wen kümmern schon Ichise, Yoshii, Ran und Oonishi? Lieber dem Anime 3 Punkte abziehen, weil ein paar Nebencharaktere mit einer Screentime von 5 Minuten eindimensional böse sind! Und dass in einer Folge enorm für die Handlung und das World Building aufgebaut wird, ist auch nur nebensächlich! Außerdem kann man jedem Anime ein “zu” und ein passendes Adjektiv, welches ihn repräsentiert, zuordnen. Ich demonstriere es einmal: Death Note ist zu spannend. JoJo’s Bizarre Adventure ist zu lustig. Monster ist zu gut geschrieben. Solche Aussagen nerven ab einer gewissen Zeit nur noch, da man sie wirklich jedes Mal hört. Und von wo kommen sie? Von irgendwelchen tollen Kreisen, die ihr Halbwissen widerum von irgendwelchen Reviewer-Promis angeeignet haben. “Boah, der weiß, was ein Plot Hole ist! Boah, in Folge 25 gab es wirklich einen Widerspruch!”. Da bin ich wirklich froh, dass ich langsam, aber sicher eine handvoll Kontakte habe, die eigene, nachvollziehbare Meinungen haben und sie niveauvoll herüberbringen können. Ich muss aber gestehen, dass Animefans wenigstens nicht ganz so schlimm sind wie Gamer, denn nach kurzer Zeit konnten mich diese leicht mehr aufregen als Animefans über einen längeren Zeitraum, da Gamer noch viel nervigere Ausdrücke als “Pleb” haben und diese nicht nur ihre Aussagen direkt wiederholen, sondern mit jedem Konter niveauloser werden. Kurz gesagt: Der Animefan argumentiert mit “Das ist alles Geschmackssache!” oder “Tss, du Pleb magst einen edgy Anime mit Shock-Factor! “, der Gamer mit “Du *****, du hast doch nur gewonnen, weil du einen overpowereden Charakter genommen hast! Overpowerede Charaktere sind overpowered! Halt’s Maul!”.

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“Warum diskutierst du mit anderen Leuten, wenn es dich nur aufregt?

Um ehrlich zu sein, stelle ich mir diese Frage mittlerweile auch. Diskussionen mit Animefans und Gamern führen in den meisten Fällen zu nichts. Abgesehen von Facepalms. Der Umgangston ist meistens sehr unfreundlich, die “Meinungen” der Gegenüber sind in den meisten Fällen gleich (unbelegt) und am Ende hat man nichts weiteres gemacht als seine Zeit zu verschwenden. Man könnte sich das ganze Theater also ersparen und sich seinen Teil komplett denken bzw. nicht auf die Aussagen anderer eingehen. Was der Haken dabei ist? Bei mir funktioniert das nur bis zu einem gewissen Grad, denn eigentlich bin ich ein Freund von Diskussionen. Mir würde es gefallen, mit anderen über versteckte Anspielungen, durchdachte Handlungen, interessante Charaktere oder Logikfehler zu reden. Oder sich gegenseitig Sachen zu empfehlen, die nicht nur mit “Es war voll cool!” argumentiert werden. Besonders in meinen Anfängen als ein kritisch denkender Animefan hatte ich hierzu eine riesen Vorfreude, die mittlerweile leider zerplatzt ist. Heute verbinde ich Diskussionen meistens mit Streit und meide diese, denn in den meisten Fällen enden sie auch so, besonders wenn sich die Kontrahenten nicht ausstehen können und gegenseitig zwanghaft nach irgendwelchen Fehlern vom Lieblingsanime des Gegenüber suchen. Dann finden beide Seiten plötzlich 200 Mini-Plot Holes, aus denen Elefanten gemacht werden. Noch schlimmer ist es, wenn jemand einen Anime unter seinem Opening trashtalked, ich ihn verteidige und der Gegenüber es dann nicht einmal durchlesen will und mich, ohne sich mit dem Inhalt meines Textes auseinandergesetzt zu haben, mit einem Fanboy gleichsetzt. Zu den Original vs. Adaption-Diskussionen sage ich einmal nichts, davon bekomme ich schon Brechreiz, wenn ich nur daran denke.

Inwiefern das den Spaß an meinen Hobbys, dem Gaming und dem Animeschauen reduzieren kann, sollte klar sein: Die meisten Videospiele machen mir wesentlich mehr Spaß, wenn ich sie competitive spiele, denn so kann man das Maximale aus dem Spiel holen und sich am spannendsten mit anderen messen. Nur ist die KI in den meisten Spielen sehr schwach und fehlerhaft, sodass es kaum spannend gegen sie wird. Also sucht man sich Communitys auf, mit denen man sich messen und unterhalten kann, denn in competitive Spielen gibt es sehr viel Theorie. Bei Anime hingegen ist das Schauen und Genießen nur ein Teil davon. Ich präge mir den Content ein und mache mir darüber Gedanken, indem ich ihn analysiere und zuordne. Danach teile ich es anderen mit und diskutiere ab und zu darüber, denn man will sich irgendwie mit anderen austauschen. Bloß, wenn der Gegenüber mir stark den Eindruck vermittelt, im Vorhinein einen Bias zu haben und dies auch sehr oberflächlich zeigt, wie es beispielsweise bei Re:Zero oft der Fall ist, nimmt das mir die Lust zu diskutieren und damit auch einen Teil meines Hobbys, dem Animeschauen, beim Gaming sogar fast die komplette Lust.

Also ja, eine schlechte Community kann einem den Spaß an bestimmten Hobbys nahezu gänzlich nehmen, besonders wenn diese auf das Kommunizieren mit anderen Leuten ausgelegt sind. Selbstverständlich will ich nicht jeden Animefan oder Gamer schlechtreden, denn auch ich habe meine Kreise, mit denen ich gut zurechtkomme. Allerdings überwiegen meine schlechten Erfahrungen die Guten und diese haben mir leider gezeigt, dass viele davon tatsächlich diskussionsunfähig sind.

Dass ich momentan so wenig Anime schaue liegt übrigens nicht primär daran, dass ich von anderen Animefans genervt bin, sondern viel eher an gewissen nervigen privaten Umständen. Die ein oder andere Person, die weiß, was gemeint ist, wird jetzt sicher schmunzeln. Und ja, mir gefällt die Zitat-Funktion von Wordp- Die App stürzt nachwievor jedes Mal ab, wenn ich ein Bild von der Gallerie hinzufügen möchte.

Meine Kritik zu Legend of the Galactic Heroes (mit kleinen Spoilern)

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Ja, ich habe den besten Anime allerzeiten gesehen. Und es war nicht Neon Genesis Evangelion, The Tatami Galaxy oder Steins;Gate. Es war der Anime, dem sogar die super strengen Kritiker und ihre erleuchteten Anhänger eine 10 geben. Und wenn sogar die tollen, ultra strengen Kritiker mit ihren extrem niedrigen Mean.-Scores einem Anime eine 10 geben, dann muss er einfach das Magnum Opus aller fiktiven Werke sein, oder?

Die Spoilerwarnung habe ich bewusst in den Titel gepackt. Ich werde euch nicht zu Tode spoilern und sagen wie der Anime ausgehen wird oder welcher Charakter wann stirbt, aber bestimmte Stellen werde ich ausführlicher erwähnen, um meine Aussagen zu belegen und der Kritik mehr Substanz zu geben.

Ich setze mich mit den ersten beiden Movies und der 110-folgigen OVA auseinander. Die anderen beiden OVAs sollen nur auf die Charaktere eingehen und können maximal mein Gesamtbild diesbezüglich etwas verbessern. Im Gegensatz zu meinen vorherigen Kritiken versuche ich dieses Mal, mehr auf Details einzugehen. Und da der Anime ohnehin schon wahnsinnig viel Inhalt anbietet, gibt es auch sehr viel mehr zu loben und kritisieren als bei meinen üblichen Analysen.

Ach ja, und nehmt den Sarkasmus in meinem ersten Paragraphen nicht allzu ernst. Abgesehen von den halbwüchsigen 15 (oder 17)-Jährigen, die ständig zeigen müssen, wie objektiv sie sind, gibt es auch viele reife LoGH-Fans mit denen man sehr angenehm diskutieren kann. Jedenfalls bin ich ganz locker an die Sache herangegangen und habe alles hinten an mir vorbeigehen lassen, damit ich möglichst unparteiisch bleiben kann, was sich auch dadurch zeigt, dass ich meine einzelnen Wertungen bezüglich des Animes sehr lange überdacht habe und ich einige meiner Kritikpunkte mit anderen etwas ausdiskutiert habe. 

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Das einst große Königreich, welches von der tyrannischen Goldenbaum-Dynastie regiert wurde, hat sich nach einem Konflikt in zwei Fraktionen aufgeteilt: Das diktarorische Reich und die Allianz der freien Planeten, welche eine am scheiternde Demokratie darstellen soll. Diese beiden Fraktionen bekriegen sich seit mehr als 150 Jahren.

In der Handlung gibt es viele Referenzen zum Nationalsozialismus und zu Beginn wirkt der Anime auch so als würde er diese nur benutzen um intelligent zu wirken. Er vermittelt tatsächlich den Eindruck, dass die Beteiligten den Unterschied zwischen einer Monarchie und einer Diktatur nicht wissen. Ist man jedoch weiter fortgeschritten, wird man mit einem Flashback belohnt, welches die anfänglichen Unklarheiten bezüglich des Nationalsozialismus auf eine sinnvolle Art erklärt. So stellen sich diese als historisch korrekt und für die Handlung relevant heraus.

Und dieser ist nur eine von vielen Thematiken mit denen sich der Anime auseinandersetzt. In Legend of the Galactic Heroes gibt es sehr viel Content, der zum Nachdenken anregt und gleichzeitig in die Handlung hineinpasst. Angefangen von den verschiedenen Regierungsformen und deren Schattenseiten, den Folgen eines Krieges, Aufständen und Putschversuchen bis hin zum Journalismus und Terrorismus. Diese Themen werden aber nicht nur am Rande erwähnt, sondern spielen eine Rolle für die Story und werden so präsentiert, dass es dem Zuschauer selbst überlassen ist, ob er die jeweiligen Handlungen für richtig oder falsch hält, auch wenn die Schattenseiten der jeweiligen Regierungsformen hier nur aufgrund der einseitig bösen Nebencharaktere funktionieren und man manchmal herausflutschende, blutverschmierte Organe braucht, um zu zeigen wie grausam der Krieg ist. Nichdestotrotz gehören die Themen zu den Stärken des Animes und abgesehen von den oben genannten Macken habe ich maximal ein “Es ist nicht ganz so subtil wie beispielsweise in Paranoia Agent” auszusetzen, was ich schon als Kritik auf sehr hohem Niveau sehe.

In Sachen Deutschkenntnisse hingegen zieht der Anime das Gesamtbild etwas herunter: Abgesehen davon, dass es im ganzen Weltall seit mehr als 150 Jahren (Wenn man das Verlassen der Erde nicht berücksichtigt, dann sind es nämlich noch mehr Jahre!) keine andere Sprache als die Deutsche gibt, unterlaufen dem Anime teilweise arg peinliche Fehler, angefangen mit dem Titel “Heldensagen vom Kosmoinsel” bis hin zu falsch geschriebenen Wörtern wie “Beiouwulf”, falsch konjugierten Wörtern (“Wolf der Sturm”, sofern der Anime damit den Genetiv “Wolf des Sturms” meinte) und nicht benutzten Zwielauten (“Fraulein”). Da hat Naoki Urasawa in seinen Werken mehr geleistet. In Pluto gibt es ganze deutsche Texte, die grammatikalisch korrekt sind.

Auch widerspricht der Anime in einigen Dingen den Gesetzen der Physik. Versteht mich nicht falsch, ein Anime muss keineswegs zu 100% wissenschaftlich korrekt sein, nur spielt Legend of the Galactic Heroes in einer alternativen Zukunft unseres Universums. Der Anime will realistisch sein und dabei gibt ein paar offensichtliche Widersprüche. So gibt es keine Schwerelosigkeit im Weltall, Explosionsgeräusche im Weltall und, was man sogar in den 80er Jahren gewusst haben sollte, Autos, die nach Pistolenschüssen explodieren (Und ja, die Autos in Folge 92 sind in Flammen aufgegangen und haben Explosionsgeräusche gemacht!). Eben weil der Anime realistisch sein will und in einer alternativen Zukunft unseres Universums spielt, finde ich diese Punkte erwähnenswert. Trotzdem sehe ich sie aber nur als Details an.

Um etwas seriöser zu werden, der Anime hat viele SciFi Elemente, die gar nicht erklärt werden. Es gibt Hologramme, Türen mit Identifikationssystemen, Laserkanonen/pistolen, Protesen und Raumschiffe. Nichts davon bekommt auch nur den Ansatz einer Erklärung. Der Anime nimmt einfach an, dass man allwissend ist und zieht diese Elemente gnadenlos durch. Das heißt jetzt nicht, dass er ganze Folgen verschwenden muss, nur um die Elemente zu erklären, allerdings haben besonders die Raumschiffe, deren Funktionsweisen und Rangordnungen viel Erklärungsbedarf. Wie funktionieren ihre Waffen? Welche Waffen haben sie? Wie sind sie aufgebaut? Aus welchen Materialien bestehen sie? Besonders die letzten beiden Fragen haben mich aufgrund einer Stelle in der Story geplagt. Aber auf diese werde ich später noch eingehen.

Die Story überzeugt als Gesamtbild trotzdem. Zu Beginn braucht sie zwar noch Zeit, um richtig in Fahrt zu kommen und man verliert recht schnell den Überblick, denn es gibt sehr viele Nebenhandlungen, aber wenn man sich erst einmal zurechtgefunden hat, geht es bergauf mit der Story. Jede Aktion treibt sie voran und der Anime bleibt immer beim roten Faden. Was die Story von Legend of the Galactic Heroes aber auszeichnet, sind zwei Dinge. Erstens, sie ist gut durchdacht. Es wird viel auf den Endteil, die Entwicklungen und die Kämpfe aufgebaut. Dabei sind die Foreshadowings gut platziert und alle wichtigen Planeten und Charaktere werden recht früh eingeleitet.

Die andere Stärke der Story besteht in ihrem Detailreichtum. Es gibt sehr viele Nebenhandlungen, die zusammen eine komplexe Geschichte ergeben und einen Grundkonflikt, auf den auf eine sehr ausführliche Weise eingegangen wird. So hat selbst der Grundkonflikt einen Grundkonflikt und die Angehörigen des Grundkonflikts vom Grundkonflikt eine Geschichte. Selbst die Planeten haben ihre eigenen Hintergrundgeschichten! Diese sind meistens sehr interessant erzählt und allesamt Teile einer detailierten, komplexen Geschichte. Dadurch bekommt der Grundkonflikt, der jahrhundertelange Krieg zwischen der Allianz und dem Imperium, enorm viel Tiefe. Auch stimmt es, dass eine einzige Folge des Animes mehr Inhalt hat als ganze Staffeln von anderen Animes. Ich kann sogar zustimmen, dass Legend of the Galactic Heroes der storytechnisch detailierteste Anime ist.

Auch bietet der Anime ein sehr gutes World Building an. Die Welt von Legend of the Galactic Heroes ist riesig. Es gibt wahnsinnig viele Schauplätze und Charaktergruppen. Diese haben alle ihre eigenen politischen Richtungen und Regeln, wodurch der Anime sehr lebendig wird.

Der Abschluss des Grundkonflikts ist trotzdem schwach. Wie er und somit die ganze Geschichte enden, werde ich nicht verraten. Allerdings ist er eine schlechte Ausrede, um den Konflikt zu lösen. Man hätte schon seit Ewigkeiten auf diese Idee kommen können und es ist nicht ausgeschlossen, dass es danach nicht wieder zu so einer Situation kommen kann. Das Ende der Ära war an sich gut durchdacht und die Nebenhandlungen sind auch abgeschlossen, aber der zentrale Konflikt selbst wird auf eine sehr unstabile Art beendet.

Dazu ist mir noch ein Plot Hole aufgefallen (bzw. ich hatte es im Hinterkopf und andere haben mich darauf aufmerksam gemacht): Ab einem bestimmten Teil hat sich eine Fraktion als unabhängig erklärt und ihren Haupstützpunkt auf die Festung Iserlohn verlegt. Dabei sind alle anderen Planeten in die Hände des Feindes gefallen. Allerdings konnten sich die Leute auf Iserlohn jahrelang ernähren und Flotten aufstellen. Nur, woher haben sie die ganzen Rohstoffe? Iserlohn war eine Militärbasis und es wurde nie im Anime erwähnt, dass zu dieser Zeit ein Handel betrieben wurde oder die Leute sie transportiert haben.

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Da die Kämpfe einen großen Teil der Story ausmachen, baue ich sie als einen Punkt hier hinein. Diese sind taktisch und ich fand sie wahnsinnig episch. Dennoch haben sie vor allem einen großen Haken: Die Taktiken sind sehr simpel und manchmal sogar fragwürdig. Anfangen tut es schon damit, dass das Weltall als Kriegsschauplatz so gut wie nie ausgenuzt wird. Der einzige, der nach mehr als 150 Jahren Krieg auf die Idee gekommen ist, dreidimensionale Formationen zu benutzen, ist Wenli. Dann gibt es noch Sachen wie Truppen, die sich ohne Schutz zurückziehen und ihre Geheimwaffe kaputtmachen lassen (Schlacht mit Geiersberg.) und Linienformationen, die sich einfach so durchbrechen lassen. Dabei habe ich in meinen mehr als 300 Stunden Total War eines gelernt: Wenn der Feind die Linien durchbrechen will, macht man sie dicker und fängt den Angriff ab. So reduziert man seine Verluste und der Feind steckt fest. Außerdem sind sie sehr vorhersehbar, denn man weiß immer, welcher General gewinnen wird.

Nichtsdestotrotz fand ich sie trotzdem gut. Sie sind zumindest keineswegs mit den Schlachten aus Code Geass gleichzusetzen und tragen stark zum Unterhaltungswert des Animes bei. Zudem laufen sie nach dem Set-Up + Pay-Off Prinzip ab, zuerst wird auf sie aufgebaut und dann wird auf das Aufgebaute eingegangen, wodurch sie sehr durchdacht sind.

In die Story von Legend of the Galactic Heroes wurde viel Liebe gesteckt. Sie punktet vor allem mit ihrem durchdachten Writing und ihrem gigantischen Detailreichtum. Es gibt sehr viele interessante Handlungsstränge, die zusammen eine komplexe, detailierte, in sich abgeschlossene Geschichte ergeben. Dazu gibt es noch sehr viele tiefgründige Thematiken, die das Medium Anime viel zu wenig behandelt und ein richtig gutes World Building. Dennoch würde ich den Anime nicht gänzlich als “realistisch” abstempeln, denn die Actionszenen sind manchmal zu unrealistisch (Manche Hauptcharaktere besiegen ganze Gruppen von Gegnern im Alleingang.) und manche physikalische Fehler sind doch offensichtlich. Die größten storytechnischen Schwächen sehe ich aber in der Auflösung der Geschichte, den teils fragwürdigen Taktiken und dem Iserlohn Plot Hole. Auch stimmt es nicht ganz, dass der Anime keine Plot Armor hat, denn in Folge 34 werden zwei Hauptcharaktere im letzten Moment von einem Schlägertrupp gerettet und Schenkopp hat in seinem ganzen Leben als Nahkämpfer noch nie einen Kratzer abbekommen, und das obwohl er manchmal sogar ohne Kopfschutz kämpft. Diese Stellen sind zwar nur Kleinigkeiten und keineswegs mit Sachen wie Mayoiga (Ein Pfeilhagel trifft die Hauptcharaktere nicht) oder One Piece (Marineford. Ruffy.) gleichzusetzen, fallen bei genauerer Betrachtung dennoch auf. Trotzdem ist die Story exzellent und eine der größten Stärken des Animes. 8/10

Charaktere

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Jedem, der sich schon einmal mit Legend of the Galactic Heroes befasst hat, wird eine Sache unter die Nase gerieben (Abgesehen davon, dass es der beste Anime allerzeiten sein soll): Der Anime hat einen gigantischen Cast. Und das stimmt auch. Es gibt mehr als 600 Charaktere, darunter 200, die ausführlich(er) behandelt werden. Und genau hier zeigt sich schon die erste Schwäche, was die Charaktere betrifft: Der Anime hat unnötig viele Charaktere. Wer bei Werken wie Code Geass oder One Piece schon den Überblick verliert, wird bei Legend of the Galactic Heroes in einem endlosen Loch der Verzweiflung versinken. 

Ein großer Cast an sich ist nicht zwingend etwas Schlechtes, wie es Monster bewiesen hat. Allerdings ist nahezu jeder Charakter in Monster ein Teil der komplexen Geschichte oder besitzt seine eigene Persönlichkeit. Bei Legend of the Galactic Heroes hingegen gibt es sehr viele Charaktere, die es nicht wirklich gebraucht hätte. Abgesehen von den Charakteren, die nur ein bisschen verhandelt haben oder nach wenigen Folgen hingerichtet wurden, gibt es Journalisten, Zivilisten und Ehefrauen, die kaum etwas zur Handlung beigetragen haben. Zumindest haben sie nur ein bisschen Infodumping betrieben oder 30 Sekunden geheult, weil ihr Gatte verunglückt ist. Zu den Kindern sage ich einmal gar nichts, diese haben nämlich noch weniger gemacht.

Und wenn wir bei den Nebencharakteren sind, diese erfüllen zwar, sofern sie keine Frauen oder Kinder sind, ihren Zweck, sind aber sehr einseitig charakterisiert. Der erste wichtige Goldenbaum hat sich beispielsweise zum Diktator gemacht und danach alle Menschen umbringen lassen, die er nicht mochte, darunter waren auch Unbeteiligte dabei. Hierfür hatte er keinerlei Beweggründe, er wurde einfach als der böse Diktator dargestellt. Genauso war es mit den Terraisten, welche nur für Anschläge und Unruhe sorgen wollten. Sie waren eindimensionale Charaktere, die man ganz offensichtlich in die Kategorie “böse” einordnen kann. In dieser Hinsicht ist der Anime nicht sonderlich viel besser als das, was die typischen Shounen-Bösewichte abliefern. Dabei kann es doch so leicht sein, Antagonisten gut auszuarbeiten. Ein nachvollziehbares Motiv oder irgendwelche Beweggründe hätten vollkommen ausgereicht und der Gesamteindruck der Nebencharaktere wäre drastisch erhöht. Und da sowohl die Terraisten als auch die Goldenbaums eine sehr wichtige Rolle für die Handlung spielen, muss ich sie auch dementsprechend gewichten.

Was an den Charakteren noch stört, ist Reinhards Schwester. Und damit meine ich nicht nur ihre schwache Charakterisierung. Der komplette Anime würde ohne sie funktionieren. Würde es sie nicht geben, hätte sich der Inhalt so gut wie gar nicht verändert. Das wirklich einzige, das sie in den 110 Folgen (+ den beiden Movies) gemacht hat, war zu Reinhards Beweggründen etwas beizutragen. Und da Kircheis dies auf eine viel bessere Art gemacht hat, war sie einfach nur Fehl am Platz, besonders weil ihre Rolle so wichtig dargestellt wurde.

Abgesehen von Reinhards Schwester und den Nebencharakteren gibt es dennoch viele gute Charaktere. Besonders die Hauptcharaktere sind sehr gut ausgearbeitet und haben sowohl glaubwürdige Persönlichkeiten als auch gute Entwicklungen, sofern sie nicht Annerose von Grünewald heißen. Oskar von Reuenthal gefiel mir davon am besten. Er war durch seine sehr gut ausgearbeitete Vergangenheit äußerst tiefgründig und hatte später auch noch eine gute Entwicklung, die dadurch aufgebaut wurde. Sogar seine Freundschaft mit Mittermeyer beruhte darauf und bekam so die nötige Tiefe. Aber auch generell hatte er viele interessante Interaktionen mit anderen Charakteren, insbesondere Mittermeyer und Reinhard von Lohengramm. Ich würde sogar behaupten, dass er der bestgeschriebene Charakter des ganzen Animes ist, da man seine Entscheidungen aufgrund seiner Beweggründe, welche auch die am detailiertesten ausgearbeiteten Beweggründe des ganzen Animes sind, am besten nachvollziehen kann und er sich von allen Charakteren am menschlichsten anfühlt.

Aber auch der von allen geliebte Yang Wenli und sein aufgenommener Waise Julian Minci gefielen mir sehr. Ersterer punktet mit seiner sympathischen, gemütlichen Art und seinen philosophischen Zitaten, die wirklich intelligent sind und zum Nachdenken anregen. (Und nein, ich spreche nicht vom Pistolen- und Alkoholzitat!) Lediglich seine Taktiken sind oft fragwürdig, was seine Intelligenz unglaubwürdig macht. Dennoch wird dieser Mackel durch seine gute Charakterisierung wettgemacht. Julian hingegen wächst vom Kriegswaisen zum erwachsenen Mann heran und tritt dabei in Wenlis Fußstapfen. Das Interessante dabei ist, wie viele Parallelen er zu Wenli hat und er doch er selbst ist.

Insgesamt haben die Hauptcharaktere einen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Ihre Handlungen sind (mehr oder weniger) relevant für die Story und sie werden im Laufe des Animes erweitert oder entwickeln sich. Unter ihnen gibt es nur wenige, die ich nicht ausstehen konnte, wie zum Beispiel Reinhards Schwester und Poplan, der die ganze Zeit nur irgendwelche unlustige Witze gemacht hat. Dennoch kann man über diese fast schon hinwegsehen, wenn man nur auf die Hauptcharaktere achtet. Was das Gesamtbild der Charaktere aber wirklich herunterzieht, sind die Nebencharaktere. Zum einen gibt es sehr viele, die es nicht wirklich gebraucht hätte, zum anderen sind sie sehr schwach charakterisiert. In ihnen sehe ich die größte Schwäche des Animes, da besonders die bereits erwähnten Terraisten und die Goldenbaums in der Story eine wichtige Rolle spielen. Hätte man sie weggelassen oder besser ausgearbeitet, würde ich den Cast sogar meisterhaft finden. Nichtsdestotrotz finde ich den Cast sehr gut und seine Stärken stechen um Längen mehr hervor als seine Schwächen. 7/10

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Die Openings und Endings sehen vorerst langweilig aus und hören sich auch so an. Dennoch gewöhnt man sich mit der Zeit daran und sie sind auf jeden Fall besser als diese eintönigen 08/15 Openings mit diesen quietschenden Stimmen (Sword Art Online, Btooom!). In meine Favoritenliste würden sie es allerdings nicht schaffen, dafür ist die Differenz zu wirklich genialen, aufwendigen Openings (Kemono No Souja Erin, Texhnolyze) zu groß.

Bei den OSTs haben sich die Macher sehr viel Mühe gegeben. Es wurde nämlich kein einziger speziell für den Anime komponiert. Stattdessen werden bereits existierende Musikstücke von bekannten Komponisten (Dvořák, Mahler) benutzt. Ich bewerte sie dennoch so wie ganz normale Anime OSTs. Eigentlich sollten die oben erwähnten Namen schon alles sagen: Klassische Musik. Sie ist zeitlos. Sie ist episch. Sie hat einen sehr hohen Suchtfaktor. Besonders bei den Schlachten zeigten die Stärken der Musikstücke, da diese Stark zur Epicness beitrugen. Es war einfach nur badassig, wenn sie im Anime herumgeschossen haben und dann im Hintergrund ein Stück von Dvořák gelaufen ist. Aber auch bei anderen Szenen waren sie fabelhaft platziert und haben sowohl zur Atmosphäre als auch zum Setting enorm positiv beigetragen. An meinen King of OSTs, Fullmetal Alchemist: Brotherhood, kommen sie zwar nicht ganz heran, aber dennoch haben sie mir so sehr gefallen, dass ich mich den Leuten anschließen kann, die wegen Legend of the Galactic Heroes angefangen haben, klassische Musik zu hören. Wobei das nur halbwahr ist, denn Interesse an klassischer Musik habe ich schon länger. Der Anime hat mein Interesse hierfür aber drastisch erhöht.

Der Anime bietet großartige Hintergrundmusik, die man stundenlang hören muss, und ganz nette Openings/Endings an. 7/10

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Wie bei vielen anderen Werken ist meine Meinung auch hier zweigeteilt:

Einerseits gibt es den Zeichenstil. Dieser ist sehr detailiert, was den Vorteil hat, dass man die Charaktere optisch auseinanderhalten kann, anders als bei Shinsekai Yori. Außerdem ist er realistisch. Es gibt keine pinken, zu Berge stehenden Haare oder etwas in diese Richtung, was zur Glaubwürdigkeit des realistischen Settings beiträgt und dem Anime etwas mehr Reife gibt. Generell würde ich bei Legend of the Galactic Heroes von einem zeitlosen Zeichenstil sprechen, denn wirklich nervig sind nur die veralteten Kontraste, die auch nur dann auffallen, wenn man sie mit neueren Kontrasten vergleicht, und ein paar Raumschiffe oder Leute im Hintergrund, die manchmal einfach so dahingesudelt sind.

Die Animationen hingegen sind richtig mies. Abgesehen von den ganzen Fails und Recyclings in der ersten Staffel gibt es vor allem zwei Dinge, die extrem auffallen:

Zum einen die Standbilder. Sobald mehrere Charaktere miteinander sprechen, ist die Atmosphäre praktisch tot. Bis auf den Mund des sprechenden Charakters bewegt sich nämlich rein gar nichts, es gibt weder Gesten noch ein Blinzeln oder irgendwelche Bewegungen während Dialogen. Dies hat zur Folge, dass Big Scenes manchmal nicht vollständig genießbar sind, weil sie kaum lebendig wirken.

Dann gibt es noch die niedrigen Framerates, die, gepaart mit Animationsrecycling, in den Schlachten stark auffallen. Die Laser der Schiffe und Pistolen bestehen aus ein paar Standbildern, die wahnsinnig unprofessionell aussehen. Das sind zwei Frames, die mehrere Sekunden ohne Übergang an den Bildschirm geklebt werden. Ähnlich ist es mit den Animationen der zerstörten Raumschiffe, nur dass diese noch stark recycled werden. Aber auch die Schießereien zwischen den Soldaten waren wegen diesen unflüssigen Animationen manchmal sehr eigenartig.

Zum Glück wurden die Animationen gegen Ende etwas besser. Die Kämpfe waren leicht flüssiger animiert und es gab ein paar Nahaufnahmen von Schiffen, die ganz nett waren. Nur waren die Verbesserungen hierbei wirklich nur minimal und die ganzen Fehler der vorherigen Episoden werden dadurch nicht weniger schlimm. Außerdem waren die Laser selbst sowie die Acionszenen immer noch wahnsinnig schlecht animiert.

Während der Zeichenstil nur kleinere Macken aufweist und in das erwachsene, realistische Schema passt, ruinieren die Animationen viel, was die Optik betrifft. Die schlecht animierten Weltraumschlachten und Actionszenen taten mir manchmal fast schon in den Augen weh und selbst die schönsten Hintergründe werden mit Standbildern unanschaulich. Trotzdem hat mir der Zeichenstil einen richtig guten Eindruck hinterlassen. 6.5/10

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Legend of the Galactic Heroes hat einen enorm guten Eindruck bei mir hinterlassen und sich sogar den Titel “Lieblings OVA” bei mir geholt. Den Titel “Bester Anime allerzeiten” konnte es allerdings nicht ergattern, dieser gebührt einzig und allein Texhnolyze und sogar in der Kategorie OVAs finde ich einige Werke besser oder gleich gut. Storytechnisch hält der Anime zwar mit der Kenshin OVA mit, allerdings sind seine Macken in den anderen Kategorien zu schwerwiegend. Die Begeisterung um den Anime generell kann ich aber nachvollziehen, denn das Writing ist äußerst gut und er hat viele Dinge, die einem gefallen. 

Bevor ich meine endgültige Bewertung preisgebe, werde ich die Vor- und Nachteile des Animes nochmal zusammenfassen.

Pro

+ Detailierte, gut geschriebene Story

+ Viele interessante Thematiken

+ Sehr gute Hauptcharaktere

+ Gutes World Building

+ Realistischer, zeitloser Zeichenstil

+ Klassische Musik

+ Taktische Schlachten

+ Historisch korrekte Referenzen

Contra

– Viele Nebencharaktere, die überflüssig sind

– Viele schlechte Nebencharaktere, die man als “böse” einstufen kann

– Schlechte Animationen

– Schwaches Ende

– Das Iserlohn Plot Hole

– Nicht sonderlich durchdachte Taktiken

– Manche unrealistische Einlagen (Widersprüche mit der Physik, unglaubwürdige Actionszenen)

– Fehlerhaftes deutsches Vokabular

Insgesamt sind die Stärken des Animes wesentlich stärker als seine Schwächen. Dennoch sind sie nicht zu übersehen. Nachdem ich lange überlegt habe, bin ich dann zu einer 7/10 gekommen. Ich finde den Anime großartig und würde ich ihn auch weiterempfehlen, als ein Meisterwerk würde ich ihn aber nicht wirklich bezeichnen.

Die Spring Season 2016: Meine Top-Serien

springtopheader#Nachdem die Spring Season so gut wie vorüber ist, kann ich nun meine Endergebnisse hierzu preisgeben. Dieses Mal hatte ich sehr stark den Eindruck, dass nahezu jede Serie eine Hype-Or-Miss-Serie war, wobei es eigentlich kein richtiges Hype-Or-Miss war, denn Fans ohne Anspruch haben einfach alles gehyped und Elitisten haben alles, mit Ausnahme von ihrem JoJo, gebasht. Da sieht man einmal wieder, wie wenig Leute sich wirklich die Mühe machen, eine eigene Meinung zu bilden. Aber gut, die Anime-Community lebt ja vom ständigen Gruppenzwang. Jedenfalls war es äußerst mühsam, (für meine Verhältnisse) viele Serien in relativ kurzer Zeit aufmerksam anzuschauen und sich den Inhalt möglichst genau zu merken, damit mein Artikel zum Abschluss der Season vernünftig wird. Zukünftig werde ich mir vermutlich nur noch 2-3 Serien herauspicken, die ich interessant finde oder die mir Leute empfehlen, denen ich Glauben schenke. Etwas wirklich Herausragendes, das mich emotional packen konnte, gab es nicht wirklich, dafür gab es so einige Überraschungen, die ihr Niveau halten konnten. Serien wie Bungou Stray Dogs und Big Order habe ich aus Prinzip nicht angerührt, denn dann hätte ich meine Motivation zum Animeschauen vermutlich auch hinterfragt und nur zum Mitreden will ich Anime nicht schauen, zumal Diskussionen mit Animefans sowieso immer in einem Affentheater enden.

Ace Attorney Bla Bla Bla, der Anime ist so schlecht, dass mir der vollständige Titel gleichgültig ist.

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Ja, es gibt in dieser Season einen Anime, der noch schlechter ist als Bakuon!!. Dass der Anime von A1-Pictures produziert wurde, sollte ja schon alles sagen. Ich will ja möglichst sachlich an die Sache herangehen und keine Anime verallgemeinern, nur weil sie von einem bestimmten Studio kommen, allerdings hat A1 diesen Anime einmal wieder gänzlich verbockt. Bei meinem Artikel über meine Ersteindrücke habe ich ja schon unzählige Macken erwähnt, und es werden immer mehr, je mehr ich darüber nachdenke. Zum Beispiel benutzt der Anime massenweise CG (Das Publikum war unerträglich schlecht animiert!) und die Fälle haben weiterhin einfach null Zusammenhang. Dabei dachte ich, dass es mit diesem einen reichen Manipuliertypen wenigstens ein halbwegs vernünftiges Set-Up auf einen Hauptantagonisten gibt. Aber nein, “Objection! XDDDD”. Und dann gab es noch diesen Fall bei dem Edgelord, äh, Edgeworth einfach so die Seiten gewechselt und Phoenix Wright Tipps gegeben hat. Ich meine, kennt ihr das auch, wenn ihr eure Tage habt, jemanden zum Spaß ermordet und euer Anwalt dem Anwalt des Opfers Tipps gibt, weil er sich so sehr bemüht hat, den Fall aufzudecken?

Fazit: Ihr wisst, was ein Anime schaffen muss, damit ich ihn noch schlechter als einen billigen Moe-Anime finde. Bei diesem Anime kotzt mich sogar das Opening an. Mehr als abzuraten, dass ihr euch damit rumquält, kann ich auch nicht. 3/10

Bakuon!!1bakuonistrotz

Zu dieser Serie solltet ihr meine Meinung im Groben schon kennen und um ehrlich zu sein, hat sich rein gar nichts geändert. Zumindest nichts im positiven Sinne. Irgendwann ist mir der Anime so sehr aus dem Hals gehangen, dass ich nicht einmal mehr Lust auf Rin hatte, denn die meisten Stellen (Zum Beispiel das Maid-Rennen) wurden eh zensiert und wenn Rin einmal keine Screentime hatte, war die Serie einfach nur öde. Der Humor bestand darin, aus irgendwelchen belanglosen Dingen Motorradwitze oder irgendwelche sexuelle Andeutungen zu machen. So bescheuert wie bei Shimoneta, von dem mir das Opening und ein paar Kritiken gereicht haben, um es zu meiden, wurde es zwar nie, aber der Humor des Animes ging schon eher in diese Richtung, wo ich auch schon Kleinigkeiten bescheuert finde. Abgesehen davon waren überall Produkt-Platzierungen und Motorradwerbungen. Und wenn ich mitansehen muss, dass Joker Game und Mayoiga weitaus mehr Hass abbekommen als das Zeug, dann muss ich die Leiche meines Glaubens an die Anime-Community ausgraben, anheulen und erneut begraben. Nein, im Ernst, sogar unter elitären Fans, die ja angeblich so viel Wert auf das Writing legen, werden die beiden Werke um Welten mehr in den Dreck gezogen als Bakuon!!. Ich will jetzt nicht jeden Joker Game-Kritiker in denselben Topf werfen, da es durchaus Leute mit anderen Meinungen gibt, die ein interessante Diskussionen möglich machen. Allerdings besteht der Großteil davon aus irgendwelchen Vollidioten, die sich irgendwelchen Gruppenzwängen anschließen und irgendwelche Behauptungen vor sich hinwerfen, ohne diese zu belegen.

Fazit: Die Serie ist reiner Rotz und sollte von niemandem gesehen werden, der irgendwas erwartet. Rin bietet ein paar Folgen lang gutes Material an, dann ist aber Schluss und man muss sich auf Fanarts verlassen. Und wer denkt, die Serie wegen irgendwas anderem als subjektiver Unterhaltung zu schauen, ist ohnehin Fehl am Platz. Dazu wird gegen Ende noch einfach so ein zusätzlicher Hauptcharakter hineingeklatscht. Zensierter Fanservice, unlustige Billigwitze, nervige Motorradwerbungen und ein unerträglicher Cast. Und warum werden die Gesichter der Nebencharaktere eigentlich zensiert? Deswegen bekommt der Anime von mir eine unzensierte 3/10.

Kiznaiver

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An dieser Serie habe ich relativ früh das Interesse verloren. Ich meine, eine bestenfalls durchschnittliche Serie, bei der ich innerhalb weniger Tage Material in der Länge von drei Stunden aufholen muss? Dafür unterhält mich der Anime zu wenig. Für einen Anime, der von Okada (Black Rock Shooter, EmoHana, Gosick) geschrieben worden ist, sticht Kiznaiver durchaus positiv heraus, allerdings gibt es in diesem Medium einfach viel besseres, selbst in dieser Season. Eine vollständig gültige Meinung müsst ihr euch woanders suchen, allerdings kennt ihr meinen Ersteindruck schon: Die Charaktere sind sehr eindimensional gestaltet und lediglich schwache Stereotypen, wobei ich besonders den Loli und den emotionslosen Hauptcharakter schlecht fand. Auch die Handlung ist nichts, das man ernst nehmen sollte, denn dann hat man es bei dieser Serie ohnehin schon verbockt. Und was die Best Girls betrifft, Maki gefiel mir am meisten, nur nehme ich aufgrund der kaum vorhandenen Fanarts an, dass sie keine allzu bedeutende Rolle spielt.

Fazit: Ich weiß, dass ich diesen Anime viel zu wenig behandelt habe. Das Problem ist allerdigs, dass ich sehr viel nachholen muss, was sich hierbei nicht wirklich lohnen würde. Von den ersten Folgen her würde ich den Anime nicht wirklich empfehlen, da das Setting viel aufregender ist als der Inhalt des Animes. 5/10

Boku No Hero Academia1ehrenmann

Shounen gefälligst? Mit schüchternem Main, der etwas aus seinem Leben machen will? Und einem Badass-Rivalen, der den Main nicht ausstehen kann, weil Anime? Das Lustige an Hero Academia ist, dass ich ständig daran erinnert werde, wie gut der erste Arc von Hunter x Hunter war. Während die Hauptprotagonisten in HxH nachvollziehbare Ziele sowie interessante Taktiken oder gute Charakterisierungen hatten, dienen die Charaktere in diesem Anime lediglich ihrem Zweck. So haben wir das eine Mädchen, das ständig mit dem Main geshipped wird, den einen Rivalen, der scheinbar nichts Besseres zu tun hat als den Main zu mobben und einen Main, der 90% seiner Screentime mit heulen verbringt. Da sind sogar Waschlappen wie Koichi und Simon als Kind noch erträglich gewesen. Auch wird die Aufnahmeprüfung auf die konventionelle Art ausgetragen, das heißt, die Teilnehmer machen erstmal irgendwelche random Roboter platt und kämpfen anschließend untereinander. Natürlich zieht der Main “zufällig” seinen Rivalen. Die zweite Prüfung hat mir zu Beginn sogar relativ gut gefallen. Abgesehen vom Main vs Rivalen-Klischee und davon, dass der Hauptcharakter einfach alles aushält, wurde der Kampf auf eine originelle Art beendet, wenn man ignoriert, dass Lida ein richtiger Vollidiot ist und einfach wartet bis das eine Mädchen seinen Move macht. Allerdings wurden die nächsten Kämpfe einfach übersprungen und über die Ergebnisse erfuhr man nichts, außer dass alle wichtigen Charaktere in einer Klasse sind. Ich meine, da macht man einen großen Hauch um die Prüfungen und dann werden die Regeln sowieso ignoriert (Bei der ersten Prüfung konnte das Mädchen dem Main einfach so Punkte geben, weil der Main mutig war!)  und man kann sichergehen, dass jeder wichtige Charakter sowieso durchkommen wird, was der Serie enorm viel Seriosität kostet. Später habe ich die Serie eigentlich nur noch wegen dem Opening verfolgt, was mir sogar richtig gut gefallen hat, der zweite Arc war ziemlich langweilig. Ein Haufen voller Randoms greift die Hauptcharaktere während eines Ausflugs an und dann gibt es ein paar belanglose Kämpfe, um die restlichen Mains vorzustellen. Nur, warum hat Eraser Head nicht einfach gecamped und allen Gegnern ihre Fähigkeiten durchs Anschauen weggenommen? Da muss sich ein jahrelang erfahrener Profi doch lieber blind in den Nahkampf stürzen, um für Action und Spannung zu sorgen. Dazu kommen noch ein paar richtig konstruierte Momente. Zum Beispiel kann der Main “zufällig” im entscheidenden Moment seine Fähigkeit benutzen, ohne sich dabei den Arm zu brechen und kurz bevor alles verloren scheint, taucht der große All Might auf und rettet die Mains. Dann gab es noch ein paar OSTs, die an sich cool waren, aber zu oft wiederholt wurden.

Fazit: Ein ganz normaler Shounen mit allen seinen Klischees und Macken. Wer Lust auf einen Shounen hat, kann es sich antun, allerdings sollte man nicht etwas wie Fullmetal Alchemist oder Hunter x Hunter erwarten, denn auf ein gutes Writing baut die Serie nicht auf und das Zielpublikum ist vermutlich die jüngere Masse, was heißt: Simple Unterhaltung ohne gut geschriebene, komplexe Handlung oder gut geschriebene Charaktere. Ich kann verstehen, wenn man die Serie mag, denn ein paar coole Sachen hat sie und stellenweise bietet sie auch nette Unterhaltung an, allerdings kann ich genauso verstehen, wenn man die Serie nicht mag, denn sie hat enorm viele Schwächen. 5/10

Mayoiga

1charlotte

Obwohl der gigantische Hate um den Anime alles andere als gerechtfertigt ist, hat mich diese Serie doch sehr enttäuscht. Zu Beginn war die Serie wirklich dämlich und ich konnte sie kaum ernst nehmen. In den nächsten Folgen allerdings machte sie mehr aus sich und gehörte sogar zu meinen Favoriten dieser Season. Es machte mir wirklich Spaß, den Anime zu verfolgen und jede Woche auf die neueste Folge zu warten bzw. die Folgen nach ein paar Wochen nachzuholen. Gegen Ende wurde sie jedoch wieder schwächer und hinterließ bei mir einen enttäuschenden Eindruck.

Um mit den Stärken der Serie anzufangen, sie war sehr unterhaltsam. Es gab einerseits viele Cliffhanger, die das Interesse an der Serie beibehalten konnten und andererseits viele Theorien bzw. Potenzial, welche aufzustellen, da die Serie so viele Fragen offen ließ. Zeitweise war die Serie wirklich wie ein cooles Rätselspiel, bei dem man nicht selten sogar richtig raten konnte. Auch war die Handlung gut strukturiert, es gab so einiges an Foreshadowings, die sich sowohl auf das Writing als auch auf die Spannung positiv auswirkten. Mir gefiel vor allem die Idee mit der Busfahrt und dem Hippopotamus-Lied, welches man am Ende wieder hören konnte. Aber auch die Vergangenheiten einzelner Charaktere (z.B. Mitsumune) und die Nanakis allgemein wurden sehr früh angedeutet. Dazu haben mir einige OSTs und das Ending sehr gut gefallen und einzelne Charaktere waren mir sogar sympathisch, da sie eine sehr gute Vergangenheit und dadurch auch Tiefe hatten.

Und das bringt uns schon zu den Schwächen der Serie: Wir haben einen Cast von mehr als 30 Charakteren. Darunter gab es so viele unerträgliche, nervige Charaktere (Mitsumune, das Execute-Mädchen,…) und ein Großteil von ihnen hatte entweder gar keine Vergangenheit oder ein 30-sekündiges Flashback gegen Ende hineingeklatscht bekommen. Dadurch bekamen einige Charaktere ein Nanaki, welches richtig random war. Außerdem fing der Anime gegen Ende an, richtig schwach zu werden, sehr kurz nachdem er richtig interessant wurde. Gerade hier wurden irgendwelche Vergangenheiten hineingeklatscht und 70% des Casts ist nur noch in einem Haus gelegen und hat gar nichts gemacht. Auch fand ich es bescheuert, wie der Augenklappen-Typ mit brennenden Pfeilen geschossen, aber keinen einzigen Charakter getroffen hat oder wie er von Lion’s unbewaffnetem Team besiegt worden ist. Aber auch generell hatte ich eher das Gefühl, mir ein schlechtes Pokemon anzusehen als eine Mystery-Serie. Der eine Charakter hatte einfach so einen Amoklauf mit seinem Stand Nanaki gemacht und dabei konnte er nicht einmal jemanden verletzen. Das Ende war einfach nur zu gerushed und das hat man gemerkt.

Fazit: Ein Anime mit sehr viel verschenktem Potenzial. Was mit einer gut strukturierten Mystery-Serie angefangen hat, endete mit einem schlechten Pokemon. Die Season hat zwar noch einiges, das um Universen schlechter ist als Mayoiga, aber auch vieles, das es übertreffen kann. Vermutlich wäre der Anime besser dran, wenn er mehr Folgen hätte. Trotzdem ist das Ende für den Anime einfach nur ein Schlag ins Gesicht! 5/10

Flying Witch

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Bei diesem Anime bin ich geteilter Meinung: Einerseits ist er richtig langweilig. Er hat weder einen roten Faden noch irgendwelche Konflikte und wird episodisch erzählt. Man sieht praktisch zwölf Folgen lang ein paar Charakteren beim Chillen bzw. Garnichtstun zu. Und wenn wir schon bei den Charakteren sind, diese sind sehr simpel gestaltet und tun nichts außer ein paar simple Aufgaben erledigen, die in ihren Scripts stehen. Die meisten sind sehr eintönig und langweilig, weswegen die Folgen manchmal gar nicht fertig zu werden scheinen. Was mich an der Serie aber am meisten genervt hat, war das Opening, vor allem die ersten paar Sekunden. Diese waren richtig nervig.

Andererseits bietet der Anime eine Art von Unterhaltung an, die das Medium viel zu selten verwendet: Herzerwärmende Comedy. Flying Witch ist süß. Allerdings ist es nicht so süß wie irgendwelche Moe-Serien (Lucky Star, K-On!, Acchi Kocchi,…), die zwanghaft versuchen, mit kleinen bzw. als Chibi dargestellten Mädchen niedlich zu wirken, am Ende aber nur kleinwüchsige, schreiende Lolis anbieten, von denen auch nur das Design süß ist, sondern auf eine viel reifere Art. Es wird viel mehr Wert auf eine beruhigende, entspannende Atmosphäre gelegt, die mit ruhigen OSTs untermalt wird. So kann man diesen Anime einfach mal zwischendurch schauen, wenn etwas Anspruchsloses zum Entspannen braucht. Diese Art von Niedlichkeit erinnert mich ganz entfernt an Werke wie Kemono No Souja Erin.

Fazit: Der Anime verwendet die viel zu wenig benutzte herzerwärmende Comedy und ist gut, um auszuschalten und zu entspannen. Allerdings hat er weder irgendwelche Konflikte noch eine Handlung, weswegen er auch genauso sehr langweilen kann. Irgendwie wünschte ich mir, der Anime würde mehr Aufmerksamkeit bekommen, jedoch kann ich ihn nicht ohne Weiteres weiterempfehlen. 5/10

JoJo’s Bizarre Adventure – Diamond is Unbreakable1jojowerdasliestistdumm

Um ehrlich zu sein, hätte ich mehr von dieser Serie erwartet. Ich meine, sie hat einen gigantischen Hype, hohe Bewertungen und kaum jemand sagt Negatives über sie. Um mit den positiven Aspekten anzufangen, ich fand die Rahmenhandlung mit dem Pfeil, dem elektrischen Stand und dem Verschwinden der Menschen interessant. Erstmals macht sich der Anime die Mühe, eine interessante Handlung im Hintergrund aufzubauen, die nicht nur daraus besteht, dass Dio irgendwelche Randoms anzettelt, die Mains zu töten. Auch war der Plot besser strukturiert als in den Vorgängern, da die Gegner ein paar Folgen vorher erwähnt oder im Hintergrund gezeigt wurden. Und genau da haben wir mein erstes Problem: Bisher hat sich der Anime lediglich auf ein Enemy of the Week beschränkt, es gab noch keine richtigen Hauptantagonisten und die Rahmenhandlung wurde, wann überhaupt, nur sehr langsam vorangetrieben. Ich meine, da will der Anime eine Handlung aufbauen und nutzt 95% der Zeit damit, dass die Hauptcharaktere mit irgendwelchen belanglosen Randoms kämpfen. Diese Randoms haben auch noch richtig langweilige Stands und sind sehr schwach charakterisiert. So haben wir unter anderem eine typische Yandere mit superstarken Haaren und einen Serienmörder, dessen Stand durch enge Räume rutschen kann. Die Folge mit Chili Pepper (= elektrischer Stand) gefiel mir dann schon mehr, nur hatte sie genau das, was gewisse Leute gerne als “Plot Armor” und “Plot Hole” bezeichnen. Warum hat er Josuke nicht getötet als er alleine in der Wohnung war? Er hätte ihn mit Leichtigkeit töten können. Und warum hat Jotaro nicht einfach die Zeit angehalten als Chili Pepper während des Treffens erschienen ist? Das war ein 1 vs. 4 Kampf, bei dem alle außer dem schreienden Main nur blöd herumgestanden sind und gar nichts gemacht haben, abgesehen davon, dass sie gegen Ende zur Hilfe geeilt sind. Und als er Chili Pepper fast besiegt hat, liegt am Boden “zuällig” ein Kabel, das ihn wieder stark macht, sodass er fliehen kann, was er auch tut. Selbstverständlich hält Jotaro auch hier die Zeit nicht an, denn einen Antagonisten mit zu wenig Screentime darf man ja noch nicht töten. Und kommt mir jetzt nicht mit “Es liegt daran, dass Jotaro kein hochintelligenter Charakter ist!”, denn in Stardust Crusaders hat er seinen Oberkörper mit seinem Block vor Dio’s Messern im Vorhinein geschützt, damit überleben kann. Dann gab es noch diese Stelle, bei der der Schreihals auf den Standnutzer und einen normalen Matrosen trifft und “zufällig” den richtigen Typen zusammenschlägt.

Auch gefielen mir die Hauptcharaktere überhaupt nicht:
Josuke wird sauer, wenn man seine Frisur beleidigt. Damit ist sein Running-Gag die einzige erwähnenswerte Charaktereigenschaft, die er bisher gezeigt hat. Er ist auch nicht wirklich cool oder intelligent, da hat sogar die Serie selbst noch Besseres zu bieten. Koichi ist zu Beginn der typische schüchterne Junge, der sich nichts traut und nur herumjammert. Er erlebt so ziemlich jedes Klischee, das ein Charakter seines Typs erleben kann. Dann entwickelt er sich innerhalb weniger Folgen zum Badass (Hallo, Shinichi!) und bekommt bei der Yandere auch noch Plot Armor, da sich sein Stand “zufällig” dann weiterentwickelt, wenn er in Lebensgefahr ist. Trotzdem würde ich ihn am ehesten positiv hervorheben, weil ich seine Entwicklung ganz in Ordnung fand. Über den anderen Main sage ich einmal gar nichts, dieser schreit die ganze Zeit nur herum. Und Jotaro hat sich seit Stardust Crusaders auch nur minimal geändert.

Fazit: Obwohl der Anime momentan alles andere als der beste Shounen allerzeiten ist, bin ich gespannt, wie er ausgehen wird. Die Handlung generell ist definitiv durchdachter als bei den Vorgängern, als “gut geschrieben” würde ich den Part allerdings noch nicht bezeichnen, da die Charaktere noch sehr uninteressant sind und nicht wirklich relevant wirken und die Handlung an sehr vielen Stellen arg konstruiert ist. Was mir aber richtig fehlt, ist die lustige, trashige Art, die JoJo normalerweise hat. Gerade diese machte das Enemy of the Week unterhaltsamer. Trotzdem ist mein Gesamtbild hierzu eher positiv, da die letzten beiden Folgen doch mehr Spaß gemacht haben und ich den neuen Artstyle mag. 5.5/10

Tonkatsu DJ Agetarou1tonkatsudj

Ja, der Anime ist echter Trash. Der Zeichenstil ist sowas von lustlos, die Animationen bestehen aus irgendwelchen Standbildern und der Humor ist richtig stumpf. Zudem gibt es diesen einen OST, der jede Folge wiederholt und 5 Minuten abgespielt wird, was besonders arm ist, wenn man bedenkt, dass eine Folge Tonkatsu DJ nur 9 Minuten dauert. Auch die Story ist das Klischee pur, immerhin erzählt sie nur eine “Der Main findet ein neues Hobby und wird zum Profi”-Story mit all seinen konstruierten Einlagen, darunter der weise Mann, der den Hauptcharakter in das neue Hobby einführt, der weibliche Charakter, in den sich der Hauptcharakter verliebt und die Rivalen, die er dank dem Script seinen Fähigkeiten beeindrucken kann. Zu den Charakteren sage ich einmal gar nichts, diese sind Paradebeispiele für Zweckscharaktere, die nur dazu da sind, um eine Aufgabe zu erfüllen und weder Tiefe noch Persönlichkeit haben.

Warum droppe ich den Anime dann nicht?
Weil ich ihn mag. Gerade seine trashige, dämliche Art hat mir so gefallen. Die Witze waren so derart stumpf und billig, dass sie mir deswegen wieder gefielen und gerade weil die DJ-Szene, welche meistens nur aus irgendwelchen möchtegern-coolen Typen mit möchtegern-coolen Sprüchen besteht, aufs Korn genommen wurde, musste ich oft vor Lachen heulen. Ich kann mich noch an die Chill Out-Folge erinnern, die vermutlich eines der lustigsten Dinge im Animebereich war, die ich seit langem gesehen habe. Und Hey,an manchen Stellen war der Humor sogar noch originell. Mir hat es gefallen, wie der Newcomer-Killer Agetarou’s Karriere vernichten wollte, ihm aber nur ungewollt geholfen hatte.

Fazit: Ich kann es nachvollziehen, wenn man den Anime nicht mag, denn einfach gar nichts daran ist gut. Allerdings ist er so dämlich, dass er dadurch wieder lustig wird, weswegen er mich sehr gut unterhalten konnte. Und hey, Zeug wie Kill La Kill bekommt ja auch sehr oft lächerlich hohe Bewertungen, weil sich der Anime nicht ernst nimmt, warum sollte Tonkatsu DJ dann nicht auch positiv erwähnt werden? 6/10

Joker Game1jokergameunderrated

Der meistgehasste Anime der Season hat es bei mir auf den dritten Platz geschafft. Will ich damit ein paar Animefans ärgern und zeigen, wie besonders ich bin? Nein. Und um eines im Vorhinein zu klären: Der Anime hat viele Schwächen. Die Charaktere schwanken von dämlichen Randoms, die sehr konstruiert handeln, damit die Pläne der Hauptcharaktere durchkommen bis zu Charakteren, die sogar eine nicht zu unterschätzende Charaktertiefe haben, die Animationen bestehen an vielen Stellen aus billigem CG, welches ab und zu wie ein schlechtes Playstationspiel aussieht, stellenweise hält sich die Handlung so arg an seine Symbolik, dass sie dadurch an Glaubwürdigkeit verliert, die ganzen Storys haben keinen wirklichen Zusammenhang, was der Story doch einiges an Spannung kostet und die Spione sind manchmal unglaubwürdig stark/schnell.

Und was macht der Anime richtig? So einiges. Die einzelnen Geschichten sind meist richtig gut durchdacht und verwenden tolle Symbole, die es interessant machen, zu erraten, wie sie ausgehen werden. Und tatsächlich hat sich der Anime jedesmal daran gehalten und konnte mich stellenweise sogar überraschen. Genau das war die Art von Symbolik, die ich seit Kemono no Souja Erin so sehr vermisst habe. Außerdem ist der Anime richtig unterhaltsam. Zum einen wird man durch Plot Twists, welche aber immer angedeutet wurden und glaubwürdig sind, an den Bildschirm gefesselt, zum anderen hat der Anime richtig coole Momente (In den meisten Fällen die Ermordungen), sodass er mich doch sehr leicht an Kaiji erinnern konnte, was mir dadurch gefiel, dass ganz normale Spiele richtig überzogen dargestellt wurden. Klar, bei Joker Game gibt es kein “ZAWA ZAWA!!” oder Leute, die wegen Glücksspielen graue Haare bekommen, aber die Kameraperspektive und die ernsten Stimmen beim Schachspiel (Warum gibt der Mann auf, wenn er nur im Schach ist?) oder das Gewitter bei einer Ermordung haben wirklich badassig gewirkt. Charaktertechnisch gab es einzelne Charaktere, die mir gefielen, da auf ihre Hintergründe auf eine nette Art eingegangen wurde. Dazu kommen noch einige Mustikstücke, die positiv zur Atmosphäre beigetragen haben und das Opening, welches zu meinen Favoriten dieser Season gehört.

Fazit: Eine unterhaltsame, coole Serie, die mit guter Musik, einer interessanten, komplexen Handlung und klugen Symbolen punktet. Dass sie ihre Macken hat, möchte ich nicht verneinen, allerdings sticht sie besonders für diese Season aus der Masse heraus und ist trotz ihrer episodischen Erzählweise sehr abwechslungsreich. 6/10

Terra Formars Revenge

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Dieser Anime behält auch weiterhin seine Schwächen und die seines Vorgängers, schafft es aber trotzdem auf meinen zweiten Platz. Obwohl die Animationen, an denen Hamasaki beteiligt war, so derart gut waren, dass alles andere nur schlechter sein kann, ist der Qualitätsunterschied doch erschreckend groß. Auch der Zeichenstil fällt deutlich schwächer aus und das merkt man vor allem daran, dass das Charakterdesign viel konventioneller und das Design der Kakerlaken viel schlechter aussieht. Ich meine, vergleicht doch einmal den Stil der ersten Staffel mit dem von Revenge, das ist fast schon eine Beleidigung an den Anime. Ein weiteres Problem ist der Humor. An sich sind lustige Szenen zur Erleichterung ja nichts schlimmes, nur macht dieser Anime es komplett falsch: Es gibt verdammte Chibi-Faces! In Terra Formars! So etwas passt einfach nicht zusammen und ist viel eher eine Schmähung als eine lustige Einlage. Außerdem ist der Fanservice in dieser Staffel teilweise ja lächerlich ausgefallen. Ja, auch in der ersten Staffel gab es schon Fanservice, allerdings in Maßen und nicht so derart lächelich. Ich meine, da gab es diese eine Frau, die komplett nackt durch die Gegend gerannt ist und die Stelle mit Hong, bei der sie oben-ohne herumposiert und Terraformars getötet hat. Dann gibt es noch die typischen Terra Formars-Probleme, dass den Charakteren kurz vor Ende ihrer Screentime noch ein paar Flashbacks hineingeklatscht werden, es richtig peinliche Plot Holes gibt (Lassen wir einfach eine, zwei Kakerlaken gegen die Menschen kämpfen, obwohl wir mehrere Tausende in Reserve haben, die die Menschen in kurzer Zeit vollständig ausrotten könnten!) und es aus dem Nichts irgendwelche neue Fähigkeiten oder Waffen gibt.

Dafür bot der Anime viele coole Actionszenen an, die für permanente Unterhaltung sorgten und manche Twists wurden sogar angedeutet, sodass sie nicht ganz aus dem Nichts kamen. So blieb der Anime durchgehend spannend und nach nur wenigen Folgen war ich vollkommen im Hype. Ja, es macht verdammt viel Spaß, zuzusehen, wie Leute sich auf dem Mars gegenseitig zusammenkloppen oder irgendwelche mutierte Kakerlaken abmetzeln. Auch gab es so einige Charaktere, die gerade durch ihre Vergangenheiten Tiefe bekamen, weswegen ich zu ihnen auch eine Bindung aufbauen konnte. Dabei gefielen mir nicht nur Adolf (Staffel 1) und Michelle, sondern viele mehr. Und wenn wir schon bei den Charakteren sind, Newton war ein richtiger Badass! Und Hong war verdammt süß. Sie hat zwar kaum etwas gemacht und, bis auf ihren Auftritt, fast nur für Fanservice gesorgt, doch ihre Daseinsberechtigung war definitiv da und wenn sie für Fanservice gesorgt hat, dann für richtig Guten. Zudem gefiel mir das zweite Opening sehr gut, es hat sogar zu meinem Hype beigetragen. Außerdem hat der Anime in der letzten Folge nochmal richtig ausgeholt und konnte mit guten OSTs, verdammt epischen Plot Twists, aufwendigen Animationen und einem genialen Cliffhanger punkten.

Fazit: Die zweite Staffel fällt etwas schwächer aus, lohnt sich aber, alleine wegen Hong und dem zweiten Opening. Die Charaktere sind weiterhin gut und der Anime schafft es immer noch zu unterhalten. Dazu kommt noch die gelungene letzte Folge, welche meine Lieblings-Animefolge in dieser Season war. Wer Terra Formars mag und nicht nur wegen Hamasaki anschaut, sollte ihr eine Chance geben, wer nicht, wird sie nicht mögen. Mehr gibt es auch nicht wirklich darüber zu sagen. 6/10

Re:Zero kara Hajimeru Isekai SeikatsuEmilia.(Re Zero).full.2005425

Ja, der Anime mit dem Timeloop-Plot, der einen großen Hype hat, ist bei mir auf Platz 1. Warum? Angefangen hat es mit einer generischen Trapped-Serie, die doch nicht so blöd war wie angenommen. Nach dem ersten Zeitsprung fiel mir auf, wie gut durchdacht die Handlung eigentlich war, denn es gab ein Foreshadowing mit dem Katzenmädchen, eines mit dem Namen “Satella” und eines mit dem Apfel. In den darauf folgenden Episoden konnte der Anime sein Niveau halten und mich sogar richtig überraschen. Der Timeloop-Plot wurde gut umgesetzt, sodass man ständig mitgerätselt hat, was der Main falsch gemacht hat, damit sich die Zeit zurücksetzen muss. Auch gefiel mir, wie die Nebencharaktere später wichtig für den Plot wurden und Subaru’s Leben richtig beeinflussen konnten. So gab es beispielsweise diesen Loli in der Bibliothek, mit dem Subaru einen Pakt schließen musste, um zu überleben, diese Maid-Zwillinge, die versucht haben, ihn umzubringen oder Emilia, die später noch eine interessante Hintergrundgeschichte bekommt. Und wenn wir schon bei den Mädchen sind, der Anime bot einiges an Fanservice an (Emilia, Elsa!), was aber nicht so derart oberflächlich war wie bei Bakuon!! und deswegen auch besser bei mir ankam. Außerdem war die Musik verdammt gut, besonders das Ending konnte mich jedesmsal aufs Neue hypen. Am Anfang der dritten Arc steigerte sich der Anime sogar nochmal und wurde um einiges interessanter und vor allem spannender. Folge 12 hatte einen verdammt epischen Cliffhanger und Reinhard-Screentime!

Was mir am Anime noch nicht so sehr gefällt, sind die Charaktere. Diese sind zwar wichtig für die Handlung und niedlich, aber ihre Charakterisierung war oftmals sehr schlecht, da die meisten Charaktere eindimensional waren und weder Gedankengänge noch Entwicklungen oder Vergangenheiten hatten, weswegen man zu den wenigsten von ihnen keine wirkliche Bindung aufbauen kann. Den Hauptcharakter konnte ich zu Beginn überhaupt nicht ausstehen, da er mir wie ein egoistischer Perversling wirkte, was sich im Laufe des Animes doch etwas legte, da er doch einige kluge Einfälle hatte und doch sympathischer wird. Und wenn wir schon beim Anfang sind, die erste Szene war sowas von random und dämlich. Der Main wird einfach so in eine andere Welt gezogen, weil Anime. Was mich allerdings am meisten gestört hat, war das Pacing, da es die halbe Zeit kaum Entwicklungen gab und sehr viel Stellen gab, an denen es für irgendwelche Slice of Life-Einlagen genutzt worden ist, die nicht immer storyrelevant waren.

Doch kann man über diese Macken hinwegsehen? Zur Verteidigung des Animes muss ich sagen, dass er vermutlich nicht einmal zur Hälfte fertig ist, weswegen sich noch einiges tun kann. Rem hatte ein Flashback, Emilia wird immer interessanter und Subaru ist doch um einiges erträglicher geworden. Und dadurch, dass die Charaktere storyrelevant sind, sind sie zumindest ganz okay. Beim Pacing kann ich die negativen Meinungen schon eher verstehen, denn manche Episoden hätte man wirklich in Fünf bis Zehn Minuten hinienpacken können. Ansonsten denke ich, man will sich nicht mit dem Fanservice oder dem Hype identifizieren, was kompletter Schwachsinn ist und den Anime auf eine komplett subjektive Schiene reduziert.

Da der Anime besonders für diese Season hervorragende Leistungen erbracht hat und Unterhaltung auf Terra Formars-Niveau anbietet, verleihe ich ihm den (dämlichen) Titel “King of Spring 2016“.

Fazit: Re:Zero ist eine sehr unterhaltsame Serie mit niedlichen weiblichen Charakteren und einer durchdachten, gut strukturierten Handlung, die zunehmend spannender wird. Es gibt gute Plot Twists und spannende Cliffhanger. Lasst euch nicht vom scheinbar generischen Stil und dem Harem-Setting des Animes täuschen, denn er lohnt sich. Zudem ist der Timeloop-Plot eine frische Neuerung für das Trapped/MMORPG-Setting, welche der Anime auch gut und anschaulich umsetzt. Dazu gibt es noch sehr gute OSTs und ein tolles Ending. Da die Charaktere oft sehr eintönig sind und der Anime ein langsames Pacing sowie einiges an Klischees hat, ist meine vorübergehende Wertung eine 6/10.

 

Diese Season war ganz okay. Es gab durchaus Enttäuschungen wie Mayoiga, aber auch gute Serien, die ihr Niveau halten konnten wie Joker Game, Re:Zero und Terra Formars, das gegen Ende nochmal richtig Gas gegeben hat. Trotzdem ist das Gesamtbild eher positiv, da die weniger guten Serien zumindest unterhalten konnten.

Und was kann ich noch sagen? Auch wenn ich es freiwillig und gerne tue, so einen Artikel über die Season zu schreiben ist eine richtig aufwendige Schweinearbeit. Erst muss man richtig viele Serien anschauen und sich deren Inhalt möglichst genau merken. Dumm ist es nur, wenn man parallel dazu für sein Abitur lernen muss und man zeitweise einfach null Motivation für die Serien hat. Da bin ich Terra Formars wirklich äußerst dankbar, dass es mir so viel Spaß gemacht hat. Dann fängt der zähe Teil erst an: Den Artikel zu schreiben. Man muss ihn mehrmals verbessern oder gar ganze Stellen neu schreiben, weil manche Anime sehr inkonstant sind. So musste ich beispielsweise mehrmals mein Ranking ändern, da Mayoiga richtig schwach und Terra Formars richtig gut wurde. “Lustig” wird es aber erst dann, wenn der Anime frisch ist und kaum gehyped wird, denn dann kann man mehrere Stunden nach einem guten Bild suchen, das auch noch (relativ) gut hineinpassen muss. Am Ende ist ein Geschreibsel entstanden, das fast so lang wie meine gesamte Facharbeit, für die ich zwei Jahre gebraucht habe, geworden ist, und das innerhalb von ungefähr drei Wochen. Deswegen kann ich nur sagen, dass ich die Blogger bewundere, die diese Arbeit jede Season machen. Aber wie gesagt, mir macht das Spaß, abgesehen davon, dass ich Seasons äußerst ungerne verfolge.

Deswegen werde ich mich in nächster Zeit eher auf einzelne Werke fixieren. Es gibt dazum Beispiel einen Anime, den ich ca. zur Hälfte durchhabe. Zu diesem möchte ich gerne eine Empfehlung schreiben, da er meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, besonders dafür, dass er in seinem Genre so gut wie keine Konkurenz hat. Außerdem habe ich noch vor, etwas über Legend of the Galactic Heroes und dem Manga von Berserk zu schreiben, da ich vor allem Ersteren noch einen Gesamteindruck schuldig bin.

Dann sollte ich eigentlich alles gesagt haben. Falls ihr einen Anime besser oder schlechter fandet als ich, der Meinung seid, eure Waifus of the Season können es mit Hong, Rin, Elsa und Emilia aufnehmen oder ihr findet, ich habe einen tollen Anime vergessen, dann lasst es mich wissen.

Die Spring Season 2016 – Was ich mir (nicht) anschauen werde

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Passend zu meinen Abschlussklausuren habe ich mir vorgenommen, möglichst viele Titel dieser Season anzuschauen und anschließend einen Artikel darüber zu schreiben. Doch vorher möchte ich einmal auf die Serien eingehen, die ich mir antun werde. Im Vorhinein möchte ich aber noch erwähnt haben, dass ich keine Fortsetzungen von Serien, deren erste Staffel ich nicht gesehen habe, Movies oder OVAs anschauen werde.

Im Großen und Ganzen gibt es genau zwei Serien, die mich wirklich interessieren, von einer davon habe ich sogar leichte Erwartungen. Dann gibt es noch eine Verfilmung von Phoenix Wright sowie eine Mysterie-Serie. Ansonsten gäbe es noch die ein oder andere Fanservice-Serie und eventuell ein paar Shounen zur Unerhaltung. Lediglich Mayoiga und Boku no Hero Academia würde ich noch hinzufügen.

Diese Serien werde ich mir anschauen:

JoJo’s Bizarre Adventure – Diamond is Unbreakable1Crazy_Diamond_6251

Ich habe von vielen Seiten gehört, wie genial der Part sein soll, dementsprechend habe ich auch leichte Erwartungen an die Serie. Den Trailer fand ich genial und auch ansonsten ist mir die Serie enorm sympathisch. Eine Tracht JoJo kann nie schaden.

Terra Formars 21Terra-Formars

Die erste Staffel muss ich nachwievor nachholen, was ich in nächster Zeit auch schleunigst tun werde. Leider wird Hamasaki an dieser Staffel nicht beteiligt sein, aber aus der OVA entnehme ich, dass TF2 eine der besseren Serien dieser Season sein wird.

Joker Game1jokergame

Aufgrund des Zeichenstils und des Settings finde ich diesen Anime durchaus interessant, deswegen hoffe ich auch, dass ich nicht enttäuscht werde.

Boku No Hero Academia

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Sieht verrückt aus und hat dieses Norman Normal-Setting (= Alle außer dem Main haben Superkräfte). Hierbei erwarte ich zwar nichts als Unterhaltung, was allerdings nie schaden kann.

Mayoiga

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Mystery ist immer gut – Zumindest meine Meinung darüber. Ob der Anime sich an das halten wird, was er auf den ersten Blick verspricht, bleibt abzuwarten. Spontan würde ich (Das Orakel schlechthin! Okay, vielleicht doch nicht…) sagen, dass der Anime schwache Charaktere und Klischees haben wird. Zudem wird A1-Pictures die Serie animieren, weswegen ich Zweifel an der Optik des Animes habe. Aber was sich daraus ergibt, bleibt abzuwarten.

Ansonsten gibt es noch Titel wie Shingeki No Kyojin Staffel 2, Flying Witch und Magi: Sindbad no Bouken, welche mich ebenfalls ansprechen. Super Lovers und Shounen Maid werde ich mir übrigens nicht antun.

Falls ihr noch Anime habt, die ich anschauen und bloggen muss, dann könnt ihr mir welche vorschlagen.

 

 

Ich habe nun auch Twitter

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Heute kommt einmal keine Anime- oder Folgenreview, sondern nur eine kleine Ankündigung:

Ich habe mir in der Vergangenheit öfters überlegt, ob es sich lohnt, einen Account bei Twitter zu machen und mich letzten Endes doch dazu entschlossen, mir einen zu erstellen. Der Vorteil an Twitter ist, dass ich kleine Statements zu guten oder schlechten Folgen geben oder (leichtes) Shitposting machen kann, was ich mir auf WordPress nicht erlauben könnte, da ich doch Wert darauf lege, dass meine Artikel möglichst anschaulich sind und eine anständige Wortdichte haben.

Außerdem ist es auf Twitter viel lebendiger als hier, mit dem Haken, dass das Niveau manchmal stark sinken kann. Aber mit den wenigen Kommentaren ist es hier manchmal wie in der Wüste – Einmal im Monat bekomme ich etwas Feedback oder ähnliches. Ich möchte jetzt aber niemandem Vorwürfe machen oder irgendwie herumjammern, immerhin freue ich mich für jeden bisherigen Kommentar und bin froh, dass mein Start bisher hatefrei, sprich ohne irgendwelche Randoms, die alles zuflamen, gelaufen ist und hoffe, dass es auch so bleibt. Allerdings gibt es manchmal Tage, an denen ich doch gesprächiger bin oder das Gefühl habe, dass ich irgendetwas unbedingt sagen muss, das zu wenig Content für einen Artikel liefern würde. Hierfür eignet sich Twitter doch sehr gut: Ich kann einfach mal so posten: “Oh mein Gott, Hajime No Ippo Folge 40 hat mich sooo gehyped!!!” (Zufälligerweise waren die beiden Folgen von Ippo’s Rivalen(?) wirklich mega cool.) und muss dann nicht alles zusammenfassen.

Damit hätte ich das Wichtigste gesagt. Und falls sich jemand wundert “Hä? Was ist das denn für ein komischer Typ, der mir folgt?”, ich hatte anfängliche Schwierigkeiten und bin aus Versehen lauter Randoms gefolgt. Aber hey, wenigstens waren einer meiner Lieblings(ex)reviewer und ein paar nette Animetypen dabei.

Charlotte Folge 7 -How to not do character development

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Genau das dachte ich beim Schauen dieser Folge. Einerseits musste ich mich so oft facepalmen, dass mein Gesicht schon rot wurde, andererseits musste ich an manchen Stellen fast schon lachen.

1Charlotte2Gleich zu Beginn der Folge kommt der unerwartete Plot Twist schlechthin: Ayumi, die Schwester des Mains, hat den Sturz in der vorherigen Folge nicht überlebt und ist gestorben, ohne irgendwas getan zu haben. Ich meine, soll ich jetzt jedem random Loli hinterhertrauern? Sie hatte einfach null Persönlichkeit und nur genervt. Ihr einziger Nutzen war der Fanservice, der mir aber nicht zugesagt hat.

1Charlotte3Und an dieser Stelle frage ich mich, ob sich die Serie überhaupt ernst nimmt. Es gab zuvor zwar auch schon viele unpassende Comedy-Einlagen, aber in einer Folge, in der man um einen Hauptcharakter trauern soll, ist sowas einfach nur peinlich.

1Charlotte4Inzwischen hat Yuu mehr Dosenfutter an einem Abend gegessen als ich in einem Monat. Natürlich kommt ein random Mädchen in sein Zimmer (Woher auch immer es den Schlüssel hierfür hat.) und will ihm helfen. Könnte Yuu der Harem Lead aus Charlotte werden? Oder ist er es schon und ich habe es nicht bemerkt? Doch leider ist der arme Yuu momentan nicht in Stimmung, um mit anderen zu kommunizieren und vergrault jeglichen Kontakt.

1Charlotte5Und nachdem er von zwei Typen in Anzügen geflohen ist, versteckt er sich vorrübergehend in einem Hotel und wird videospielsüchtig. Dabei wird er zu einem Psychopathen und fängt an, sich mit Randoms zu prügeln. Auch hier musste ich mich facepalmen: Es fällt ja überhaupt nicht auf, dass ein Random urplötzlich aus dem Nichts erscheint und sich im Alleingang mit ganzen Gangs prügelt. Nein, dahinter könnte gar keine Superkraft stecken, man muss lediglich jeden Tag 100 Sit-Ups, 100 Liegestützen und 100 Kniebeugen machen und ein paar Bananen essen. Wenn man dann die Haare verloren hat, ist man bereit, sich mit Randoms zu p- Upps, falscher Anime.

Auf jedenfall scheinen diese Männer im Anzug doch nicht so gefährlich zu sein wie die Serie tut. Oder haben sie keinen Bock auf die Serie und verstecken sich nur im Hintergrund? Außerdem war die Entwicklung von Yuu sowas von erzwungen. Ich meine, der Kerl wurde in nicht einmal 5 Minuten sofort zum Psychopathen. Er war einfach so eine komplett andere Person, ohne dass man ihm Zeit gelassen hat.

1Charlotte6Aber Ende gut, alles gut: Tomori hat Yuu die ganze Zeit beobachtet und hält ihn auf, bevor er ganz durchdreht (Ein Tritt ins Gesicht tut es!). Sie hätte ihn zwar schon viel früher aufhalten können und ihr Erscheinen war sowas von aus dem Nichts, aber hey, irgendwie muss der Anime ja zeigen, dass der Hauptcharakter unter Depressionen leidet. Auf jedenfall wohnt er jetzt bei ihr und sie gibt ihm Essen. Dann gibt es ein bisschen Shipping und der Hautcharakter wird wieder normal.

Fazit:

In dieser Folge gab es noch mehr unpassende Comedy, eine richtig erzwungene, gerushede Charakterentwicklung und ein bisschen Shipping am Ende, was alles verdammt gescripted gewirkt hat. Das einzige, das ich an dieser Folge gut fand, waren ein paar OSTs und die Tatsache, dass der Anime an dieser Stelle nicht komplett auf Drama gesetzt hat, viel eher gab es um Ayumi’s Tod sogar zu wenig Drama (Und das in einer Serie von Maeda!), da dieser eher wie ein “Ja, sie ist tot. Und jetzt bemitleide Yuu!” (Ach so hieß der Hauptcharakter.) wirkte. 3/10

 

Anime Review: Kemono No Souja Erin (Spoilerfrei)

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Vorgeschichte:
Durch einen meiner Lieblingsreviewer bin ich auf diesen Anime gekommen. Er hat ihn sehr hoch bewertet und oft gelobt, wenn nicht sogar gefanboyed. Weil ich seine Kritiken nachvollziehbar finde und er einen guten Geschmack hat, wollte ich mir den Anime ebenfalls anschauen und mir ein Bild davon machen. Allerdings waren besonders die ersten Folgen sehr zäh, da mir das Pacing zu lahm war und die Story episodisch erzählt wurde. Auch der kindliche Stil der Serie schreckte mich ab. Deswegen pausierte ich den Anime eine Zeit lang. Nach einiger Zeit nahm ich ihn wieder auf und erlebte einen richtig krassen Plot Twist. Danach nahm die Spannung wieder ab und ich zögerte den Anime wieder hinaus, bis ich ihn ein zweites Mal aufs Eis gelegt hatte. Dann allerdings wurde ich durch einen meiner Kommentierer zu einem dritten Anlauf ermutigt. Diesmal nahm das Niveau der Serie um einiges zu: Die Rahmenhandlung schreitete etwas voran, Erin hatte ein geniales Development und es gab einen weiteren genialen Plot Twist. Nach dem zweiten Timeskip nahm das Niveau der Serie rapide zu und ich musste den Anime suchten, bis ich schließlich zum jetztigen Zeitpunkt angelangt bin:

Ich habe mir heute die letzten 5 Folgen durchgesuchtet und dadurch gleichzeitig meine morgige Klausur (welche ich heute mit einem guten Gefühl geschrieben habe) vernachlässigt. Aber selbst falls ich sie verhauen würde, wäre es das Wert (Niemals mich als Vorbild nehmen, was das Lernen angeht!), denn Kemono No Souja Erin ist einer der wenigen Anime, bei denen ich die Tränen verkneifen musste. Klar, sowas kann jeder dahergelaufene Random sagen, aber ich glaube, man könnte mir schon zutrauen, dass ich nicht leicht zu beeindrucken bin, was das deprimiert sein wegen Anime angeht. Erin war einerseits so traurig, weil das Ende so schön war und die ganzen Erinnerungen nochmal hochgekommen sind und andererseits war das Gefühl, diesen großartigen Anime hinter mir zu haben, wirklich deprimierend.

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Story:
Erin gehört zu den Anime, deren Schwächen man nach nur wenigen Episoden bereits erkennen kann:

Die kindliche (nicht kindische!) Art des Animes kann anfangs sehr befremdend wirken und der Anime braucht wirklich verdammt lange, um einen wirklich zu packen. Er ist eben verdammt langsam, was das Pacing betrifft, was sich extrem negativ auf die Motivation auswirken kann. Aber eines kann ich garantieren: Alles nach Folge 30 ist verdammt genial! Außerdem bemerkt man erst spät, wie durchdacht die Story eigentlich ist, und dann hat man das Gefühl, dass alles schneller vorbeigeht als einem lieb ist.

Eine andere Schwäche sehe ich darin, dass es einige Klischees und momente gibt, die konstruiert wirken. Erin ist halt der Hauptcharakter und das merkt man ab und zu leider.

Aber so viel zu den Schwächen, wer bei den ersten 29 Folgen gut aufgepasst hat, wird mit gutem Writing belohnt: Die Story ist verdammt gut durchdacht. Während die erste Hälfte eher mit der Rahmenhandlung, Symbolen mit der Natur oder Tieren, Foreshadowings oder Build-Ups plottet, kümmert sich die zweite Hälfte um die Verlinkung zwischen Erin’s Handlungsstrang und der Rahmenhandlung. Dabei wird die Story immer interessanter und hat immer mehr Plot Twists, welche für Spannung sorgen. Abgeschlossen wird der Anime mit einem guten Ende. Es war zwar kein super genialer Mindblow wie in Paranoia Agent und keine Message wie bei Texhnolyze oder im Chimera Ant Arc, aber es war definitiv ein Stück besser als das Ende von Fullmetal Alchemist: Brotherhood. Auf jedenfall war ich damit zufrieden und es hat zum Anime gepasst.

Etwas weiteres Positives an Kemono No Souja Erin sind die einzigartigen Gefühle, die der Anime hervorbringt. Diese gehen von beruhigenden, niedlichen Mutter-Kind-Bindungen bis hin zu Mitleidsgefühlen und Trauer, wenn ein Charakter stirbt. Der Anime schafft es halt, gutes, glaubwürdiges Drama zu machen, was für Anime generell relativ selten ist. An einigen Momenten ist er sogar zum mitfiebern spannend.

Insgesamt ist die Story sehr langsam, weil sie sich eben Zeit nimmt, eine gut geschriebene Handlung und gute Charakterentwicklungen aufzubauen. Dabei schafft es der Anime, einen mit schockierenden Plot Twists zu flashen und für wirklich glaubwürdiges Drama zu sorgen. Ein Beispiel wäre eine besimmte Szene, die etwas mit Handschuhen und einer Königsbestie zu tun hat. Die Story ist praktisch voll von solchen rührenden Momenten. 8/10

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Charaktere:
Die Charaktere sind ebenfalls hervorgestochen, wenn auch verschieden:

Während ich Sympathien für den Imker Joun, Erin, Kiriku und die Königin hegte, konnte ich diese Zwillinge und den Hauptantagonisten gar nicht leiden. Ich will nicht spoilern, wer es ist, aber dass es einen gibt, sollte eigentlich klar sein. Auf jedenfall war er kein schlechter Antagonist, er hatte auch Charisma und zur Handlung gepasst, aber letzten Endes fand ich seine Beweggründe doch zu lasch und er war auch sehr einseitig gestaltet.

Aber die Zwillinge, Nukku und Mokku, waren noch viel schlimmer: Sie haben wirklich nur genervt, allein ihre gemeinsamen Dialoge sind mir tierisch auf die Nerven gegangen. Sie waren zwar auf ihre Art sympathisch, aber das macht ihren niedrigen Nutzen bezüglich der Story nicht wett. Das Problem war einfach, dass sie nur als Comedy Sidekicks gedient haben.

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Dafür gibt es aber auch lauter gute Charaktere, die man sehr schnell ins Herz schließt: Joun war ein verdammt sympathischer Charakter, der Erin’s Leben stark beeinflusst hat. Ich mochte seine Art und seine Hintergrundgeschichte, dementsprechend hatte ich auch Mitleid mit ihm.

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Ein weiterer guter Charakter ist Kiriku. Dieser ist ein beauftragter Attentäter, der sich den Protagonisten des öfteren in den Weg stellt und eine unheimliche Art hat. Allerdings hatte er auch eine dramatische Hintergrundgeschichte und leidete deswegen an seinen Erinnerungen. Ich konnte seine Entscheidungen immer nachvollziehen und mochte ihn sehr.

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Der vermutlich beste Charakter des ganzen Animes war Erin. Sie ist auch generell einer der besten Charaktere, die ich kenne. Ihre Entwicklungen waren einfach nur fantastisch, ständig musste sie Verluste erleiden und lernte dazu. Es war einfach nur wunderschön, mitanzusehen, wie sie vom unschuldigen, kleinen Mädchen zur erwachsenen Frau wurde. Dabei wurde ihr 50 Folgen Zeit gelassen, sodass man schön die Zwischenstufen sehen konnte. Ich könnte noch stundenlang über sie philosophieren, aber das würde die Länge der Review nur sprengen, auch wenn ich meinen Erin-Hype nur hier auslassen kann, weil den Anime ja so gut wie niemand kennt.

Selbstverständlich gilt auch hier die Standardphrase: Es gibt noch viele geniale Charaktere, die ich nicht wirklich erwähnt habe wie Ial, Lilan oder Soyon. Und ja, in diesem Anime entwickeln sich auch Tiere weiter, womit alleine die Königsbestien aus Erin qualitativ die meisten durchschnittlichen Animecharaktere in den Schatten stellen.

Generell sind fast alle Charaktere gut. Auch wenn mir der Antagonist und die Zwillinge nicht so sehr zugesagt haben, konnten mich die restlichen Hauptcharaktere doch sehr überzeugen, besonders weil sie sehr realistisch und tiefgründig gestaltet waren und ich für nahezu jeden Sympathien hegte. 8/10

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Optisches:
Hier spaltet sich meine Meinung vermutlich am meisten:

Einerseits gab es so wunderschöne Zeichnungen, Hintergründe und Symbole, andererseits waren die Animationen oft schlecht. Ich erinnere mich noch an den einen Zweikampf oder die Szene, die so aussah, als würde Erin’s Kugelschreiber Schriftzeichen zaubern. Die Animationen sind sehr langsam und man merkt oft, dass sie nicht gerade flüssig sind.

Der Zeichenstil hingegen war wunderbar. Ich habe es geliebt, wenn Legenden erzählt wurden und man die dazugehörigen Symbole gezeigt hat. Auch das Design der Königsbestien und der Touda konnte mich überzeugen. Die Charakterdesigns fielen mir auch positiv auf. Die Hintergründe wirkten zwar etwas verschwommen, aber mich hat das nie wirklich gestört, viel eher haben sie zur beruhigenden Atmosphäre beigetragen. 7/10

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Musik:
Die Musik gefiel mir fast gänzlich. Das zweite Ending fand ich nicht mehr so gut wie das Erste, aber abgesehen davon konnte mich so ziemlich jedes Musikstück packen. Besonders die zweite Version des Openings war verdammt episch und schön zugleich. Auch das erste Ending, nämlich After the Rain, war wunderschön.

Die OSTs waren ebenfalls sehr emotional, süchtig machend und haben perfekt zur Stimmung gepasst. So konnten die traurigen Szenen durch die Musik noch ein ganzes Stück trauriger werden, wodurch ich manche Szenen besser in Erinnerung behalten habe. Besonders die Szene, bei der die Opfer des Krieges gezeigt wurden, fand ich richtig rührend. Alleine wegen den OSTs kommen einem bei diesem Anime fast schon die Tränen. 8-9/10

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Fazit:
Dachtet ihr, euer Lieblingsanime ist underrated? Dann habt ihr Erin noch nicht gesehen. Das Problem ist, dass eben niemand außer mir, Shino, Raki und ein paar Amerikanern den Anime kennt und die Ratings für diesen Anime sind auch meistens sehr niedrig, weil viele den Fehler machen, ihn nicht zu beenden.

Falls ich euch ermutigen konnte den Anime anzuschauen, freut es mich, allerdings würde ich euch stark dazu raten, bis Folge 30+ durchzuhalten, und dann erst ein wirkliches Urteil darüber zu fällen.

Generell muss ich mich an der Stelle für Shinos Fanboying und Rakis (passive) Motivierung bedanken, denn ohne sie hätte ich einiges verpasst.

Erin ist ein wunderschöner, ruhiger Anime, der besonders durch das durchdachte Writing, Erin’s fantastisches Development und das gute Drama punktet. Es gibt auch das ein oder andere Thema, das zum Nachdenken anregt, wie zum Beispiel Erin’s Weltanschauung, Tiere wie Menschenfreunde zu behandeln, aber in Sachen Traurigkeit punktet der Anime doch viel eher mit tollen Charakteren, welche ein trauriges Schicksal haben. Mit einer 8/10 würde ich Kemono No Souja Erin sowohl als ein Meisterwerk als auch als einer der besten Anime überhaupt bezeichnen, er hat es sogar in meine Top 10 geschafft, weil mir einfach vieles so sehr hängen geblieben ist. Ansonsten kann ich nur noch sagen, dass ich für Diskussionen über den Anime gerne offen bin, allerdings bin ich mir noch nicht sicher, ob Spoiler in den Kommentaren erlaubt sind, bei den wenigen Leuten, die sich meine Beiträge durchlesen.

 

Was ich mir im Moment anschaue (Teil 3)

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Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht:

Die gute Nachricht ist, dass ich richtig Lust auf Erin bekommen habe, besonders nach Folge 30 wird es richtig awesome.

Die schlechte Nachricht ist, dass ich momentan viel um die Ohren habe und eine Review zu Erin warten muss, zumal ich noch ungefähr 15 Folgen anschauen muss. Deswegen müsst ihr euch mit einem weiteren Füllartikel quälen.

Die Meisterwerke

Sekkou Boys

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Der vermutlich beste Anime, den ich je gesehen habe! Die erste Folge steckt voller Foreshadowings, tiefgründiger Themen und historisch korrekten Fakten. Auch die Charaktere sind makellos, schon in der ersten Folge haben wir dieses Mädchen, das sich für einen Manager-Job bewerben will und eine Phobie vor Skulpturen hat. Die vermutlich beste Deconstruction eines Idol-Animes! 11/10

Die guten Serien:

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Shinsekai Yori
Vor einiger Zeit habe ich diesen Anime beendet und ich muss sagen, bisher ist er mit Abstand das beste Werk von A1-Pictures. Wobei ich Fairy Tail, Sword Art Online, Nanatsu No Taizai und Ao No Exorcist jetzt nicht sonderlich gut finde. Höchstens in Magi sehe ich noch etwas Potenzial, wobei ich mich noch daran erinnere, wie die relativ gesellschaftskritische erste Hälfte leider eine schlechte zweite Hälfte bekam. Dafür soll die zweite Staffel wieder gut werden. Aber egal, bisher habe ich noch nichts von dem Studio gesehen, das an Shinsekai Yori herankommt. Leider sind die Characterdesigns und die Animationen auch typisch A1 und auch von den Charakteren stachen mir doch lediglich Squealer, der Anführer der Hornissen und der Hauptcharakter wirklich hervor. Dafür ist die Story wirklich genial. Es gibt so viele Themen und Gesellschaftskritik auf einem hohen Niveau. Zudem ist die Story auch wirklich komplex und es wird ein guter Plot aufgebaut und genial abgeschlossen. Storytechnisch kann ich mich nur über ein paar konstruierte Momente gegen Ende beklagen. Das Pacing, das viele kritisieren, fand ich nicht wirklich schlecht. Mit Texhnolyze, Monster und Erin bin ich auch an langsame Starts gewöhnt. Auch die Musik war fantastisch. Viele OSTs blieben an mir hängen und das erste Ending war einfach nur wunderschön. Diesen Anime kann ich wirklich nur ans Herz legen, auch wenn er seine Macken hat. 7/10

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Kemono No Souja Erin
Der Anime ist enorm zäh und das Pacing ist so langsam, dass es einem manchmal fast schon die Motivation rauben kann. Ob es mit dem Anime noch etwas werden kann? Oder wird die Rahmenhandlung nur am Rande behandelt und wir sehen Großteils nur Erin in der Schule? So dachte ich jedenfalls bis zu einer gewissen Stelle. Danach nahm das Niveau der Serie rapide zu, ich fing wirklich an zu suchten und es wurde stellenweise enorm spannend. Aber mehr dazu werdet ihr in meiner Review erfahren. Bis dahin ist mein vorrübergehender Score eine 7/10.

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JoJo’s Bizarre Adventure – Stardust Crusaders
Eine der besten Trashserien. Die ersten neun Folgen waren ein Enemy of the Week und wurden mit der Zeit richtig langweilig, da es immer nur dasselbe war. Als Team JoJo allerdings einen Zwischenstop in Indien gemacht hat, wurde Polnareffs Rache-Subplot näher behandelt und es gab schon eine Arc, die länger als eine Folge dauerte. Auch wenn die Charaktere richtig flach sind und es storytechnisch nichts außer Plot Holes gibt, konnte mich dieser Anime mit seiner übertrieben dämlich männlichen Art richtig gut unterhalten. Ich kann es nachvollziehen, wenn man die ersten Parts des Animes nicht mag, immerhin sind sie richtig dämlich, allerdings mochte ich genau diese übertrieben dämliche Badassigkeit, welche mich auch gut unterhalten konnte. 6/10
Achja, bald bekommt Diamond is Unbreakable seine Animeverfilmung. Dann soll der Anime auch ernstzunehmen sein.

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One Punch Man
So ziemlich jeder kennt den Anime mittlerweile. Die Geschichte eines overpowereden Helden, der jeden mit nur einem Schlag besiegt. Was mich gestört hat, waren die Build-Ups um die Antagonisten, welche sowieso von Saitama geonehitted werden. Von den Charakteren fiel mir keiner wirklich auf, und die Story ist nicht nur schlecht geschrieben, sondern auch mehr als nur unkomplett. Aber das macht nichts, denn der Anime ist eine Parodie und ich konnte oft darüber lachen. Den Heldentest und das Rangsystem fand ich am lustigsten, mit dem Hauptcharakter, der sich von ganz unten nach oben “arbeiten” muss. Auch hatte der Anime äußerst gute Animationen und die ein oder andere Referenz zu Hunter x Hunter, was mir doch sehr gefiel. Grundsätzlich würde ich den Anime als eine gute Comedyserie bezeichnen. Sie ist zwar kein richtiges Must-Watch, aber falls man gerade keine Lust oder Zeit auf etwas Anspruchsvolles hat, kann man sich den Anime antun. 6/10

Mittelmäßige und schlechte Serien gibt es momentan keine. Nach Erin werde ich mir vermutlich das kontroverse Subete Ga F anschauen, um mir endlich endlich eine Meinung darüber bilden zu können. Auch Hajime No Ippo, Aoi Bungaku und LoGH muss ich mal wieder aufnehmen.

PS: Für die, die es nicht bemerkt haben, eine Serie habe ich sarkastisch kommentiert.

Das Sport Genre

1epicpingpongSo ziemlich jeder, der Anime schaut, ist mit dem Sport Genre schon in Verbindung gekommen, sei es durch Freunde oder durch irgendwelche Hypes. Doch leider wird das Genre stark unterschätzt: Die meisten denken, Sport Anime bestehen aus irgendwelchen öden Spielen, wie in echten Sportsendungen.

Anfangs war meine Meinung dazu zugegeben nicht sonderlich viel anders. Ich meine, wenn ich bei einem 90-minütigen Live-Match fast schon einschlafe, wie soll ich dasselbe 24 Folgen lang aushalten? Dennoch habe ich den Sprung ins kalte Wasser gewagt und es nicht bereut. Im Gegenteil, Sport Anime gehören zu den am meisten süchtig machenden Anime, die ich kenne.

Obwohl ich noch einiges vor mir habe, gibt es einen Haufen Sport Anime, die ich empfehlen kann.

One Outs1oneoutsd
Einer meiner ersten Sport Anime ist One Outs. Auf den ersten Blick kann der Anime einen abschrecken, denn er handelt sich um Baseball. Und leider muss man die Grundregeln kennen. Lässt man sich darauf ein, wird man allerdings belohnt: In One Outs geht es viel mehr um Taktik und Wurfstrategien als um das Spiel selbst und der Anime macht verdammt süchtig. Zudem ist der Hauptcharakter, Tokuchi Toua, ein richtiger Badass, und zwar ein Over-The-Top-Badass. Fans von Kaiji werden den Anime sowieso lieben, da er davon inspiriert wurde. 7/10

Giant Killing1gl
Habe ich schon erwähnt, dass ich kein Fußball mag? Nun denn, Giant Killing ist mein zweitbester Lieblingssportanime. Giant Killing unterscheidet sich in mehreren Dingen vom typischen Sport Anime: Die ETU ist ein schwaches Team und gewinnt nicht ständig jedes Match, sondern muss auch viel einstecken. Die Spiele werden zuerst mit Foreshadowings aufgebaut und, wie bei One Outs, mit Taktik ausgetragen und es kommt vor allem auf die Teamarbeit an. Dabei wird auf die Probleme einiger Spieler eingegangen, was zu netten Charakterentwicklungen führt. Zudem haben mir das Ending und die meisten OSTs richtig gut gefallen. Um auch ein paar Schwächen zu nennen: Der Anime hört mitten in der Handlung auf und es gibt teilweise CGI Animationen von Quality DEEN. Nichtsdestotrotz ist es kein Fehler, den Anime anzufangen, denn an vielen Stellen fiebert man richtig mit. 7/10

Ping Pong! The Animation1pingpong
Ihr dachtet, es gibt keine Sport Anime mit einem komplexen Plot? Dann habt ihr Ping Pong noch nicht gesehen. Dieser Anime hat so ziemlich alles: Symbolik, eine gut geschriebene Handlung, geniale Charaktere und gute Musik. Ping Pong ist eine Deconstruction, welche einige nennenswerte Eigenschaften hat, eine davon ist der Hauptcharakter, dem es egal ist, ob er gewinnt oder verliert. Er will eben nur seinen Spaß haben. Leider ist auch dieser Anime nicht perfekt: Sowohl die Animationen als auch der Zeichenstil sind teilweise unerträglich schlecht. Zudem fehlt einem einfach oft das Gefühl, in spannenden Spielen mitfiebern zu können, da nahezu jedes Spiel gerusht bzw. lieblos dahergeklatscht wird. Des Weiteren sind einige Stellen etwas unglaubwürdig. Dennoch ist Ping Pong etwas für jeden, der viel Wert auf das Writing legt und selbst die oben genannten Anime nicht mag, man muss sich eben nur an den Zeichenstil gewöhnen. 7/10

Hajime No Ippo1hajimenoippo
Dieser Anime ist ein Klassiker, produziert von Madhouse. Obwohl er förmlich überfüllt von Klischees ist und Ippo kein allzu genialer Charakter ist (zumindest noch nicht), ist Hajime No Ippo mein Lieblingsanime dieses Genres. Es gibt viel Build-Up und Ippo’s Gegner sind immer gut geschrieben, denn sie haben Probleme und entwickeln sich durch die Kämpfe gegen ihn weiter. Zudem bietet der Anime spannende Kämpfe zum mitfiebern und Over-The-Top Comedy an. Auch die Musik ist gut: Die Openings musste ich mir öfters anhören und der ein oder andere OST gefällt mir auch. Leider gibt es auch Filler-Episoden, weswegen ich den Anime pausiert habe. Dennoch war das, waa ich bisher gesehen habe, richtig gut. 7/10

Kuroko No Basket1kurococksballs
Der vermutlich schwächste Anime dieser Liste. Die Charaktere sind so flach wie ein Blatt Papier und die Spiele sind teilweise richtig vorhersehbar. Das Problem ist, dass Kuroko no Basket Shonen-Elemente benutzt, welche extrem klischeehaft und unglaubwürdig eingesetzt werden. So gibt es aus dem Nichts irgendwelche Spezialattacken, die die Spiele jedesmal um 180 Grad wenden und die innere Logik kaputt machen. Außerdem gibt es viel dämlichen Fanservice in Form von weiblichen Trainern, die große Oberweiten haben und Basketballspielern, die oben ohne in der Sauna rumhängen. Aber abgesehen von den ganzen Plot Holes und Klischees, kann man mit dem Anime sehr gut mitfiebern, denn die Spiele sind Over-The-Top badass und unterhalten, weil sie eben so überzogen badass sind. Es macht einfach nur Spaß, zuzusehen, wie die Spieler Wirbelstürme erzeugen und sich auf übertriebene Art gegenseitig ausspielen. Wenn man nur auf Unterhaltung aus ist, lohnt sich KnB, allerdings sollte man den Anime zumindest bis zum ersten Match gegen Midorima anschauen, denn da geht der Anime erst richtig los. 6/10

Erwähnenswert sind noch Eyeshield 21, Ashita No Joe, Haikyuu und Inazuma Eleven, sowie oldschool Anime wie Kickers und Captain Tsubasa, welche ich noch nachholen muss.

Wir sehen also, dass es geniale, sogar komplexe, Sport Anime gibt. Mit Hajime No Ippo gibt es einen Sport Anime, der gut geschriebene Charaktere hat. Ping Pong ist storytechnisch am besten und unterscheidet sich sogar am meisten vom Genre. Dafür sind die lustlosen Animationen wirklich eine riesige Schwachstelle. Giant Killing und One Outs fokussieren sich auf Taktik und bieten eine Mischung aus Unterhaltung und Qualität an. Sie sind eben viel realistischer und besser geschrieben als Kuroko no Basket. Dafür bietet KnB Over-The-Top badass Unterhaltung an.

Und falls ich einen guten Sportanime vergessen habe, könnt ihr mir gerne einen empfehlen.